Microschwein Piggy ersetzt die Biotonne

Susanne Schmees-Beesgen und ihr Mann Theo leben seit 13 Jahren mit der Sau zusammen — sie vertilgt bis zu drei Kilo Gemüse, Brot und Obst täglich.

Microschwein Piggy ist immer hungrig. Theo Besgen und seine Frau Susanne Schmees-Besgen füttern die Sau mit Bio-Obst. Foto: Matzerath

Langenfeld. Als Susanne Schmees-Besgen (55) und ihr Mann Theo Besgen (56) Piggy vor 13 Jahren bei Bauer Korte in Menden abholten, passte das knuddelige Baby-Ferkel gerade mal in einen großen Schuhkarton. Jetzt wiegt die strubbelige, hellgraue Sau mit den schwarzen Flecken im Fell 35 Kilogramm und frisst besonders gerne Gemüse, Salat, Zwieback, Knäckebrot und Kartoffelschalen. Zwei bis drei Kilo vertilgt sie täglich. Eigentlich als Microschwein erworben, sei sie ausgewachsen doch größer geworden, als erwartet, berichten die Besitzer.

Piggy gehört ebenso wie die dreijährige Rhodesian-Ridgeback-Hündin Mayra zur Familie. „Die beiden vertragen sich gut, spielen sogar miteinander, sagt Besgen schmunzelnd. Microschweine zeichneten sich dadurch aus, dass sie sich gut in eine Gemeinschaft eingliederten. Sie brauchten aber intensive Zuwendung. Lebt Piggy seit vielen Jahren draußen auf dem weitläufigen Wiescheider Gartengrundstück in einem großen Freigehege, hielt man sie die ersten sechs Monate im Haus. „Wir haben sie nachts im Kellergeschoss in den alten Laufstall unseres Sohnes gesetzt und ein Katzenklo reingestellt“, berichtet Besgen. „Piggy wurde schnell stubenrein.“ Tagsüber war das quiekende Ferkelchen in den Wohnräumen unterwegs. „Wir haben sogar mit dem Schwein auf dem Schoß in der Küche Fernsehen geguckt“, erinnert sich Susanne Schmees-Besgen. „Piggy ist das billigste Haustier, das wir jemals hatten, und sie ist quasi unsere Biotonne. Sie hilft uns sogar in einem geringen Umfang dabei, Müllgebühren zu sparen“, sagt der Halter. Die Familie verfüttert alle vegetarischen Essensreste an Piggy. Auch wenn Bio-Obst, das der Unternehmer Theo Besgen in seiner Firma Beoplast an die Mitarbeiter ausgibt, liegen bleibt, bekommt die Sau die Stücke mit Druckstellen.

Das mittelständische Unternehmen bietet integrierte Lösungen in Kunststoff an und liefert vornehmlich an die Automobilindustrie. „Kann man eine Kompostierung nachweisen, werden die Kosten für Hausmüll günstiger“, ergänzt Susanne Schmees-Besgen, die großen Wert auf eine ökologische Haushaltsführung legt.

Der Langenfelder Abfallberater Dirk Heinrichs bestätigte auf Anfrage, die Fütterung des Borstenviehs schlage sich bei den Kosten ganz gering nieder. „Die Familie kann zwar ihren Restmüllanteil verringern, indem sie essbare Anteile für das Schwein entnimmt. Doch das macht nicht viel aus.“ Sie würden nach dem Mindestvolumen von 15 Litern pro Person veranlagt, müssten für einen Vier-Personen-Haushalt die 60-Liter-Standardtonne beziehen. Die koste 160 Euro im Jahr.