Mit dem Taxibus günstig in die Altstadt
Ein neuer Fahrdienst der Bahnen der Stadt kutschiert Menschen im Taxi für kleines Geld in die City.
Monheim. Taxifahren zu Preisen wie im Bus — das kann man jetzt in Monheim. Allerdings nur auf einer 3,4 Kilometer langen Strecken rund um die Monheimer Altstadt. In dieser Woche ist der sogenannte Taxibus 794 T gestartet, der 14 Haltestellen abfährt. Den kann jeder Bürger bestellen. „Die Fahrgäste zahlen nur den ÖPNV-Tarif (Öffentlicher Personen-Nahverkehr). VRR- oder VRS-Zeitkarten, die Monheim einschließen, reichen“, sagt Detlef Hövermann, Chef der Bahnen der Stadt Monheim (BSM). „Das Monheimer Stadtgebiet ist sehr gut vom ÖPNV abgedeckt, nur die Altstadt nicht. Und diese Lücke wollen wir jetzt mit dem Taxibus schließen.“
Wer also beispielsweise vom Altenheim an der Kirchstraße in die Altstadt zum Arzt will, zum Friedhof oder in den Marienburgpark, kann täglich von 8 bis 18 Uhr den Taxibus bestellen, der ihn zu einem der gewünschten Haltepunkte oder aber zum Busbahnhof fährt, von wo aus er jedes Ziel erreichen kann. Das Taxi sollte eine halbe Stunde, bevor es gebraucht wird, angefordert werden. In Einzelfällen kann die Wartezeit darüber hinaus gehen. Rollator und Rollstuhl sind laut BSM kein Problem. Auch Großraumautos stehen zur Verfügung. Der Taxibus hält allerdings nicht direkt vor der Haustüre, sondern an der nächstgelegenen Haltestelle.
Wer keine Zeitkarte hat, kann das Ticket ganz problemlos beim Taxifahrer lösen. Kosten: 2,70 Euro für die Strecke rund um die Altstadt. Wie viel Fahrkunden das Angebot in Anspruch nehmen werden, wissen Hövermann und Betriebsleiter Michael Hamann bis jetzt noch nicht. „Wir werden das erst einmal zwei Jahre testen“, sagt Hövermann. Gedacht ist der Taxibus vor allem für Menschen, die nicht mehr so mobil sind. „Aber ich gehe mal davon aus, dass diese Möglichkeit auch im Karneval genutzt wird, um so manchen ins Festzelt an der Kapellenstraße zu bringen“, sagt Hövermann. Samstag und Sonntag fährt der Taxibus übrigens nicht, aber der Nachtexpress. Ein Zuschussgeschäft ist das neue Transportmittel für die Bahnen der Stadt Monheim allemal, „wie der Öffentliche Personennahverkehr immer“, sagt Hövermann. Teurer wäre es aber, eine Buslinie plus Personal vorzuhalten, wenn nur wenige den Bus nutzen. „Der Taxibus fährt aber nur im Bedarfsfall. Und das macht ihn für uns rentabler“, sagt Hamann.
Der Taxibus ist im Rahmen der großen Fahrplanreform gestartet, die seit Sonntag gilt. Mit der Umstellung verbessert die BSM die Anbindung der wichtigen Monheimer Gewerbegebiete an die S-Bahnhöfe. Warte- und Umstiegszeiten von Pendlern werden laut Hövermann verkürzt: „Jeder S-Bahnhof ist nun montags bis freitags mindestens im 20-Minuten-Takt angebunden, oft sogar im 10-Minuten-Takt.“ Die Mehrleistungen im Liniennetz summieren sich laut BSM auf 267 000 Buskilometer pro Jahr. Das sind die wichtigsten weiteren Änderungen.
Fährt jetzt ganztägig im 20-Minuten-Takt zwischen Baumberg und S-Bahnhof Berghausen — statt wie bisher nur jede Stunde außerhalb der Hauptverkehrszeit.
Fährt nur noch bis Kulturzentrum statt wie bislang zum Mona Mare; Verknüpfung zum Zehn-Minuten-Takt; 20-Minuten-Takt auch in/aus Richtung Urdenbach/Benrath.
Endet jetzt am Mona Mare statt im Gewerbegebiet Alfred-Nobel-Straße. Verknüpfung mit dem 791er zum Zehn-Minuten-Takt zwischen Monheim-Mitte/Mona Mare und Langenfeld-Mitte/S-Bahnhof Rheinland.
Verbindet den Rheinpark (Gewerbe, Hochschule) im 20-Minuten-Takt mit dem S-Bahnhof Berghausen (über Bowling-Center/Ecolab). Die 795er-Fahrten nach Hellerhof-Ost übernimmt der 789er.
Fährt weiterhin ab S-Bahnhof Langenfeld (Rheinland), wurde aber verlängert bis zum Rheinpark (über Monheim-Mitte).