Kommunalwahl 2025 Bürgermeister Zimmermann tritt nicht mehr an

Monheim · Daniel Zimmermann wird seinen Hut bei der Kommunalwahl 2025 nicht mehr in den Ring werfen. Nach drei Wahlperioden gibt er ab – an Lucas Risse, der von der Peto jetzt aufgestellt worden ist. Die Opposition hat bereits eine gemeinsame Kandidatin vorgestellt.

Bürgermeister Daniel Zimmermann tritt kein viertes Mal als Bürgermeisterkandidat an.

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

2009 hat Daniel Zimmermann im Alter von 27 Jahren das Amt des Bürgermeisters in Monheim übernommen – überraschend. Denn die damalige Schülerpartei Peto (Ich fordere) hat bei den Kommunalwahlen 2009 auf anhieb genauso viele viele Sitze wie die CDU bekommen, bei 29,6 Prozent. Die CDU hatte damals 30,2 Prozent. Seither hat Zimmermann mit der Peto bei den Wahlen jeweils die absolute Mehrheit geholt. Zimmermann hat die eher verschlafene Stadt, die im Haushaltssicherungskonzept steckte, umgebaut, Unternehmen angesiedelt, die Gewerbsteuer sprudelte.

Zimmermann hat die Kindertagsstättenplätze beitragsfrei gemacht, die Digiatlisierung vorangetrieben – inklusive der (fast) autonom fahrenden Busse, gebaut und sich unter anderem für den Innenstadt-Ausbau und die Kultur mit dem Umbau der alten Shellraffinerie stark gemacht. Immer öfter stand und steht er dafür in der Kritik der Opposition, die die Projekte für die kleine Stadt als nicht maßstäblich bezeichnet hat. Der Vorwurf des Gigantismus ist nicht selten gefallen.

Gerade noch hat Zimmermann im gesagt, dass er seinen Job noch gerne mache. Und dabei bleibt er auch: „Die Tätigkeit macht mir immer noch Freude, trotzdem habe ich mich entschieden, dass ich nicht mehr antreten werde“, erklärt Zimmermann auf der Peto-Homepage. Aber: Demokratisch verliehene Macht sei immer nur eine „Macht auf Zeit“. Wichtiger als die Frage, ob er selbst oder jemand anders an der Spitze des Rates und der Verwaltung stehe, sei, dass diese Person sich mit Herz und Verstand für Monheim einsetze. Das und der Fokus auf die Inhalte und Werte, die er auch selbst vertrete, sei vor allem dann gewährleistet, wenn sich die Wähler wieder für ein Mitglied aus den Reihen der Peto entschieden, sagt er mit Blick auf die Kommunalwahl und den Kandidaten Lucas Risse.

Einstimmig, ohne Gegenstimmen oder Enthaltungen, haben die Peto-Mitglieder in geheimer Wahl für Risse votiert. Zimmermann, der Parteivorstand und die Ratsfraktion hatten sich einhellig für diese Nachfolgeregelung ausgesprochen. Er freue sich über das klare Votum, sagt Risse: „Monheim ist nicht nur meine Heimat – es ist der Ort, der mein Leben und meine Werte geprägt hat. Hier bin ich aufgewachsen, hier kenne ich die Menschen und ihre Geschichten.“

Seit 15 Jahren ist er als stellvertretender Bürgermeister und Mitglied des Stadtrates und will „die Erfolgsgeschichte als Bürgermeister fortsetzen. Meine berufliche Erfahrung als Betriebswirt und Personalverantwortlicher werden mir dabei helfen.“

Risse war jüngster stellvertretender Bürgermeister

Nach seinem Abitur am Otto-Hahn-Gymnasium absolvierte Lucas Risse ein duales Studium der Betriebswirtschaftslehre mit einer parallelen Ausbildung zum Industriekaufmann bei der Firma Henkel in Düsseldorf. Dort wurde er im Jahr 2012 übernommen und arbeitete zunächst in verschiedenen Vertriebspositionen, später dann auch in leitender Funktion.

Im Jahr 2017 erfolgte sein Wechsel in die Personalabteilung, in der er zunächst als Personalreferent tätig war. Seit dem Jahr 2019 ist er für alle Mitbestimmungsthemen in Deutschland und der Schweiz zuständig und hat im Jahr 2022 zusätzlich die Führungsverantwortung für den entsprechenden Bereich übernommen.

Mit nur 19 Jahren wurde Risse 2009 zum jüngsten stellvertretenden Bürgermeister gewählt. Schwerpunktmäßig beschäftigte er sich vor allem mit den Finanzen der Stadt. Mit dieser Expertise trug er maßgeblich zur 2012 beschlossenen Gewerbesteuerstrategie bei, mit der die Stadt sich aus dem Nothaushalt befreien konnte.

Bei den Kommunalwahlen in den Jahren 2014 und 2020 verteidigte Risse sein Direktmandat im Monheimer Stadtrat und wurde in seinem Amt als stellvertretender Bürgermeister bestätigt. Er vertritt die Stadt Monheim seit 15 Jahren bei repräsentativen Anlässen.

Bei der Opposition ist man wenig überrascht. „Es wurde schon lange gemunkelt“, sagt Alexander Schumacher (SPD). „Der Kapitän verlässt das sinkende Schiff.“ Für Markus Gronauer (CDU) kommt die Entscheidung ebenfalls nicht überraschend. „Das war abzusehen“, sagt er. Die Vermutung habe sich im Laufe der Zeit verfestigt. Wer schließlich an der Spitze der Peto steht, mache für ihn keinen Unterschied.

(og)