Monheim Die „Leda“ am Rhein nimmt Form an
Monheim. · Die Gänseliesel von Künstler Markus Lüpertz soll am 20. September aufgesetzt werden.
Derzeit blockieren Betonmischer und Kranausleger einen Streifen an der Rheinpromenade. In der Uferböschung legen die Arbeiter das Fundament für die Monheimer Gänseliesel, die der ehemalige Kunstprofessor Markus Lüpertz als „Leda“ gestaltet hat.
„Auf dem Fundament entsteht die Säule“, erläutert Monheims Tiefbauamts-Chef Andreas Apsel. Ganz langsam füllen die Arbeiter den Beton in die Form, damit er aushärten kann, bevor die nächste Schicht eingefüllt wird. „Das verhindert Druck, der im schlimmsten Fall die Form zerstören könnte“, so Apsel. Schicht um Schicht wächst die 7,50 Meter hohe Säule aus hochwertigem Sichtbeton. Am 20. September soll die in Bronze gegossene Skulptur dort aufgesetzt werden. 3,50 Meter hoch ist die Leda, die eine Gans auf dem Arm hält. Die Skulptur wird eine Gesamthöhe von elf Metern erreichen. „Vom Rhein aus gesehen wird der Blick spektakulär“, sagt Apsel. Eine Landmarke.
Kurzfristig kommt es zu Sperrungen von Wegen
Für die Arbeiten rund um die öffentliche Kunst am Rhein würden in den nächsten Tagen bis zum 21. September kurzfristig immer mal wieder der Fuß- und Radweg sowie eine Fahrspur gesperrt werden, kündigt Apsel an. An diesem Wochenende sei der Weg frei.
Die Frage, die sich viele Monheimer stellen, warum „ihre“ Traditionsfigur Gänseliesel „Leda“ heißt, wird Lüpertz bei der offiziellen Einweihung am 21. September beantworten. „Dem will ich nicht vorgreifen“, sagt Katharina Braun, bei der Stadt zuständig für Kunst im öffentlichen Raum. Doch klar sei, dass der ehemalige Akademieprofessor Markus Lüpertz eine hohe Affinität zur Mythologie habe. Das sei der Stadt bei der Wahl des Künstlers bewusst gewesen.
Aufklärung über den Schaffensprozess soll auch eine begleitende Ausstellung geben. „Wir werden Entwürfe zeigen“, kündigt Martin Witkowski, Chef der Monheimer Kulturwerke an. Die Ausstellung wird in der Kulturraffinerie zu sehen sein und die verschiedenen Stadien dokumentieren, die die Gänseliesel auf dem Weg zur „Leda“ genommen hat.
700 000 Euro hat der Rat der Stadt im August 2018 für dieses Kunstwerk mehrheitlich beschlossen. Markus Lüpertz, so heißt es in der Beschlussvorlage, zählt zu den erfolgreichsten deutschen Künstlern der Gegenwart. Sein gesamtes Werk, bestehend aus Malerei, Grafiken und Skulpturen, zeichnet sich durch eine besondere archaische Monumentalität und Kraft aus. Figuren und Themen der griechischen Mythologie seien ein großes Thema des Künstlers. In der Düsseldorfer Kunstgießerei Schmäke ist die Bronze-Skulptur für den Landschaftsbalkon an der Monheimer Straße entstanden. Die athletische Gänseliesel namens „Leda“ hält den Wappenvogel auf dem Arm. Die Darstellung wird zur Diskussion anregen.