Europawahl 2024: Otto-Hahn-Gymnasium Monheim „Es ist gut, wenn wir bei der EU mitreden können“
Monheim · Das Otto-Hahn-Gymnasium in Monheim hat anlässlich der Europawahlen am 9. Juni einen schulinternen Europatag veranstaltet.
Gespannt warten die 160 Schülerinnen und Schüler der Q1 auf die Teilnehmender der Diskussionsrunde. Das Otto-Hahn-Gymnasium ist eine sogenannte Europaschule. „Dieser Europatag ist besonders wichtig, weil in diesem Jahr die jungen Leute zum ersten Mal mit 16 Jahren an der Wahl des Europaparlaments teilnehmen dürfen. Deshalb wollen wir informieren und ein Bewusstsein dafür schaffen, dass jeder sich mit seiner Stimme in Europa einbringen kann“, sagt Christian Götzinger, Fachvorsitzender der Fachschaft Sozialwissenschaften, der für die Q1 zusammen mit Anke Lemme und Florian Reksztat zum vierten Mal den Europatag am OHG geplant hat, an dem andere Klassen per Stream teilnehmen.
Götzinger plädiert für ein frühes politisches Engagement. „Die Schülerinnen und Schüler kennen seit der 5. Klasse schon Politikunterricht und sind einigermaßen firm“, so Götzinger. Was politisches Engagement in jungen Jahren erreichen kann, zeigt das Beispiel des Bürgermeisters Daniel Zimmermann, der als Schüler des OHG die Peto-Partei mitgegründet hat. „Das ist ein Musterbeispiel für frühe politische Partizipation von Jugendlichen und dafür, was man schon als junger Mensch erreichen kann“, so Götzinger.
Die Schülerinnen Viktoria Lapsien und Joyce Schlesinger des Abiturjahrgangs Q2 moderieren die Veranstaltung zusammen mit dem Politikwissenschaftler und Historiker Siebo Janssen. Zu den Themen der Podiumsdiskussion, zu denen die Gäste Stellung nehmen sollen, gehören unter anderen die Themen europäische Migration, Demokratie in Europa sowie die Frage „Was kann Europa konkret für junge Menschen leisten?“ Die Debatte um die Bedeutung und Politik der EU wird mit einem Kurzfilm, in denen Bürgerinnen und Bürgern der EU, die zum Teil noch den Zweiten Weltkrieg und den Holocaust erlebt oder erzählt bekommen haben, eingeleitet.
Kandidaten stellen Schwerpunkte für Europapolitik vor
Nach betroffenem Schweigen im Publikum stellen die Kandidaten ihre Schwerpunkte zur Europapolitik vor. „Wir wollen Europa als Wertegemeinschaft und Erbe erhalten. Wir wollen die Jugendarbeitslosigkeit bekämpfen, Ausbildungsprogramme und Begegnungen von jungen Menschen sowie das Mitspracherecht junger Leute in der EU fördern“, sagt Dr. Angela Linhart von der CDU. „Ich möchte die Infrastruktur auf dem Land fördern. Außerdem soll es Traineeships geben, die im Ausland bezahlt werden“, sagt Ludwig Degmeyer von der Partei Freie Wähler. „Ihr könnt reisen und arbeiten ohne Grenzen, wofür wir auch weiterhin eintreten wollen. Die EU steht als Friedensgarant, dafür wollen wir unbedingt einstehen“, sagt Marcel Japes von der FDP.
„Ich spreche für die Partei, die für Klimaschutz und Demokratie steht. Außerdem möchten wir das Thema Wohnraum für Menschen mit Europaförderprogrammen unterstützen, denn gerade für junge Menschen ist das Thema Wohnen sehr teuer und wichtig geworden“, sagt Alexandra Geese vom Bündnis 90/Die Grünen. Für Thomas Geisel vom Bündnis Sahra Wagenknecht stehen neben dem Ausbau der Verkehrs- und digitalen Infrastruktur die Themen Bildung und Annäherung im Vordergrund.
Weitere Diskussionspunkte waren die Themen Demokratie, der Ukraine- und Russlandkrieg, Migration und Klima. Nach der Diskussionsrunde fragen die Schüler, „wie das Recht auf Schwangerschaftsabbruch und Selbstbestimmung innerhalb der EU gesichert sei“, wie der Russland-Ukrainekrieg beendet werden könne, aber auch der Nahostkonflikt um Gaza und Israel beschäftigt die Q1.
„Ich fand es sehr interessant, weil ich mich sonst nicht so viel mit Politik auseinandersetze. Vor allem das Video ging mir unter die Haut und hat mir die Bedeutung der EU aufgezeigt“, sagt Elisa.