Monheim Monheimer Bauprojekt „Unter den Linden“ steht in den Startlöchern

Monheim. · Die Stadt packt 2020 zahlreiche Bauprojekte an. Laut Monheimer Wohnen werden bald die Erschließungsarbeiten für das neue Wohnquartier „Unter den Linden“ an der Grunewaldstraße beginnen.

 Die Vorbereitungen für das Wohnquartier „Unter den Linden“  laufen.

Die Vorbereitungen für das Wohnquartier „Unter den Linden“  laufen.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Kaum ein Bauprojekt dürfte die Monheimer Bürger mehr interessieren als das neue Wohnquartier „Unter den Linden“. Er erhalte viele Anrufe von Mietinteressenten, die er aber auf Ende des Jahres vertrösten müsse, um Reservierungen entgegen nehmen zu können, sagt Michael Lobe, Geschäftsführer der Monheimer Wohnen. Als die Stadt die Anton-Schwarz-Schule abgerissen hat, habe das die Erwartungen geschürt. „Aber der vorgezogene Abriss war den viele Vandalismusproblemen, den Einbrüchen und Brandstiftungen geschuldet“, so Lobe. Inzwischen künden die Kanalbauarbeiten am Ende der Grunewaldstraße von den bald beginnenden Erschließungsarbeiten auf dem 2,5 Hektar großen Gelände, das jüngst auch gerodet wurde. Das Aachener Bauunternehmen Nesseler Grünzig baut dort 232 Wohnungen auf elf Gebäude verteilt. „Für die Auswahl der Mieter werden wir einen Kriterienkatalog gemäß ihrer Bedarfslage aufstellen, wie etwa einer schweren Behinderung“, kündigt Lobe an.

Bereits im April starten dann die Bauarbeiten für das zweite Bauprojekt der Monheimer Wohnen an der Europaallee in Höhe der alten Bezirkssportanlage. 31 Wohnungen entstehen dort in insgesamt vier Gebäuden. Integriert in das Ensemble wird auch eine zweigeschossige Kita für die neuen Siedlungen am Waldbeerenberg und im Hasholzer Grund. Im Frühjahr beginnen auch die Erdarbeiten für den Bau der sogenannten Bluebox, der Erweiterung des Sojus 7, und den Abriss des benachbarten Betriebshofes. Lobe will den Rohbau für das Sojus und die neue Kita am Düsselweg gemeinsam ausschreiben, der Innenausbau laufe dann auf getrennten Wegen. Er schätzt, dass der Hochbau im Sommer starten kann.

Den seit Oktober gesperrten Schelmenturm umgibt zwar schon ein Gerüst, dieses dient aber bisher lediglich den Gutachtern vom Rheinischen Amt für Denkmalpflege als Steighilfe, um die Mauerfugen und Dachkonstruktion in Augenschein nehmen zu können. Erst wenn der Sanierungsbedarf geklärt und die anzuwendenden technischen Verfahren festgelegt sind, können entsprechende Handwerksbetriebe beauftragt werden. „Die Schließung wird sich noch über anderthalb Jahre hinziehen“, so Lobe.

Schwierig gestaltet sich auch die Suche nach einem Bauunternehmen, das die neue Friedhofskapelle in Baumberg baut. Im Frühjahr hofft Lobe, die Arbeiten für den Raum, der bis zu 70 Personen fassen kann, vergeben zu können.

Im Spätherbst will die Stadt auch ihr nächstes größeres Schulbauprojekt an der Peter-Ustinov-Gesamtschule angehen. Die Mensa entlang der Falkenstraße wird abgerissen und durch ein neues eingeschossiges Mensagebäude ersetzt. Daran soll sich östlich ein dreigeschossiger Neubau mit dem zentralen Eingang, Foyer, Veranstaltungsmöglichkeiten und Kiosk oder Café anschließen. Das Hausmeisterhaus, das derzeitige Verwaltungsgebäude (B-Gebäude) und der eingeschossige Sanitärtrakt parallel zum Verwaltungsgebäude werden abgerissen und durch zwei neue Gebäude ersetzt. Mittels eines Wettbewerbs wurde ein Architekturbüro für die Ausgestaltung der Gebäude ermittelt.

Ab Sommer wird die zweigeschossige Kita am Monbagsee gebaut. Auf denkmalrechtliche Schwierigkeiten stößt indessen die Unterbringung einer Kita im Kirberger Hof. Denn über Jahrzehnte sickerte Pferdeurin in das Mauerwerk ein. „Wir möchten als Stadt nicht verantworten, dass wir Millionen Euro ausgeben und dann eine Innenraumbelastung haben“, so Lobe. Deshalb möchte die Stadt die alten Mauern unter Verwendung alter Baumaterialien ersetzen. „Dieser Gebäudeteil ist ohnehin in den 70er Jahren abgebrannt und neu gebaut worden“, argumentiert Lobe.

Arbeiten für das Parkhaus der Kulturraffinerie sollen beginnen

Schon im Bau sind das neue Schulzentrum an der Lottenstraße, das „Moki“-Zentrum an der Heine-Straße und die neue Feuerwache. Wenn der Umzug in den Neubau abgeschlossen ist, kann das alte Gebäude abgerissen werden. Dann wird der zweite Bauabschnitt hochgezogen.Die Stadtentwicklungsgesellschaft baut derzeit das Kunsthaus an der Turmstraße um und wird nach Auskunft von Geschäftsführer Thomas Waters noch in diesem Jahr das neue Parkhaus für die Kulturraffinerie in Angriff nehmen.

Auch private Investoren werden in 2020 erheblich zur Behebung des Wohnraummangels in Monheim beitragen: Der von der Stadt lang ersehnte Baustart an der Rabenstraße wird nun im Frühjahr erfolgen. „In drei Wochen starten wir mit dem Vertrieb und dann fangen wir mit den ersten 14 Reihenhäusern am südlichen Ende des Baugebietes an“, erklärt Ingo Lang von Waldner Bau. Bis zum Jahresende werde man je nach Erfolg der Vertriebsaktivitäten mit weiteren 14 Baueinheiten loslegen.

Die Firma Paeschke wird im März das Neubaugebiet am Hasholzer Grund quasi von hinten aufrollen und vom Feldweg her, an dem auch der Neuverser Hof liegt, blockweise mit dem Bau von Einzel- und Doppelhäusern beginnen, erklärt Oliver Sachs, Assistent der Geschäftsführung. Die Bauzeit betrage jeweils zwölf bis 18 Monate. In den Verkauf gehe man nach einem gewissen Baufortschritt. Insgesamt entstehen dort 62 Einzel-, Doppel- und Reihenhäuser und 19 Wohnungen in Mehrfamilienhäusern.

Ab Sommer will die Wohnungs- und Siedlungs-GmbH (WSG) an der Vereinsstraße, zwischen Gartzenweg und Mittelstraße, mit dem Bau eines voll verklinkerten Gebäuderiegels beginnen. Er soll neben 61 Wohnungen auch eine Großkindertagespflege beherbergen. Die Baugenehmigung liegt vor, so Waters. Die Moschee der Ditib-Gemeinde am Mona-Mare ist inzwischen aus der Erde heraus gewachsen, das Untergeschoss ist fertig gegossen.