Monheim: In den Ferien wird geforscht
Im Schülerlabor der Bayer CropScience konnten Jugendliche am Dienstag den ganzen Tag lang wissenschaftlich experimentieren.
Monheim. Michael Keller schiebt das Glas der Abzugsklappe hoch. Gekonnt schüttet er einige Milliliter Alkohol in ein Gefäß mit erwärmtem Rapsöl. Forscheraussehen: weißer Kittel und Sicherheitsbrille. Dabei geht der 15-Jährige auf die Peter-Ustinov-Gesamtschule.
Doch an diesem Dienstag schlüpft er in die Rolle eines Chemielaboranten. Bei Bayer CropScience ist Schnuppertag. Im Schülerlabor "Baylab plants" können 30 Jugendliche bei einem eintägigen Ferienprogramm ihr naturwissenschaftliches Können zeigen.
"Ich bin gerade voll in meinem Element. Wir wollen heute Biodiesel herstellen", sagt Michael Keller und strahlt. Gemeinsam mit der 16-jährigen Lena Neuhaus filtert er die Alkohol-Rapsöl-Lösung zum ersten Mal.
"Um aus dem Rapsöl Biodiesel zu machen, muss der ganze Dreck herausgefiltert werden. Deshalb muss es einige Male mit verschiedenen Flüssigkeiten gemischt werden", erläutert die Mettmannerin. Sie besucht die Gesamtschule Heiligenhaus.
Nachdem die beiden erste Verunreinigungen aus dem Rapsöl gefiltert haben, mischen sie es mit Zitronensäure. "Das müsst ihr zweimal machen. Und dann mischt ihr das Rapsöl noch einmal mit Wasser", sagt Chemielaborant Ralf Simon. Er betreut die Versuche der Jugendlichen und hilft ihnen bei der Durchführung.
Lena Neuhaus beobachtet ganz genau: Nachdem sie das Rapsöl ein zweites Mal mit der Zitronensäure gemischt hat, tropft eine dunkelbraune Flüssigkeit aus dem Filter. "Das Rapsöl ist zwar schon sauberer geworden, aber noch nicht sauber genug. Nur noch mit Wasser mischen - dann haben wir den Biodiesel", sagt die 16-Jährige stolz.
Ein letztes Mal mischen die beiden Jugendlichen das Rapsöl. "Das Wasser bindet sich nicht mit dem Endprodukt, deshalb muss man diesen Schritt noch machen", sagt ihnen Ralf Simon. "Endlich haben wir es geschafft", jubelt Michael Keller.
Gemeinsam mit Lena Neuhaus und den anderen Jugendlichen beobachtet er, wie der Biodiesel aus einem Trichter in ein Glas tropft. "Jetzt kann man das Rapsöl nicht mehr zum Kochen benutzen, sondern als Treibstoff", stellt die 16-jährige Mettmannerin fest. Durch das Schülerlabor ist sie richtig auf den Geschmack gekommen.
"Ich könnte mir vorstellen, Biotechnikerin oder Biochemikerin zu werden", sagt die 16-Jährige. Aber erst einmal steht das Abitur an. Und vielleicht wird am Ende ja auch ein Studium daraus. "Das war schon klasse heute", sagt sie.