Monheim: Karneval - „Man läuft auf Reserve“
Vorsitzender Ralf Volgmann im Interview über die Zukunft der Gromoka.
Monheim. Jubiläumszug, runde Geburtstage von Altstadtfunken und Prinzengarde, und das in der kürzesten Session, die der Monheimer Karneval je erlebt hat: Kein einfacher Einstieg für Ralf Volgmann, der die erste närrische Zeit als Vorsitzender der Gromoka erlebte.
WZ: Mit welchen Gefühlen haben Sie am Dienstag den Schelm in seinem Turm verschwinden sehen?
Volgmann: Wenn ich an die Arbeit denke, dann mit Erleichterung. Acht Veranstaltungen und den Zug binnen drei Wochen zu organisieren - das war ein Wahnsinnsstress. Man läuft mehr oder weniger auf Reserve. Dabei konnte ich leider gar nicht alle Einladungen annehmen.
WZ: Dann muss es Sie aber umso mehr enttäuschen, dass das Festzelt nicht immer voll besetzt war.
Volgmann: Das war wirklich enttäuschend. Selbst die Damensitzung war nicht ausverkauft. Aber es ging uns ja nicht allein so in dieser kurzen Session. Und man muss in dem Zusammenhang sagen: Das Schützenzelt kann nur ein Provisorium sein.
WZ: Kommt ein Umzug in die renovierte Aula am Berliner Ring wieder auf die Tagesordnung?
Volgmann: Das ist ein schwieriges Thema. Wir müssen klären, ob und zu welchen Bedingungen man dort veranstalten kann. Zum Beispiel hat die Stadt die Bewirtung dort ja fest vergeben. Das ist ein Knackpunkt. Aber es sind Gespräche mit dem Bürgermeister verabredet. Er hat uns dazu eingeladen.
WZ: Ein Zeichen der Annäherung nach Monaten der Misstöne untereinander?
Volgmann: Unser Verhältnis ist momentan sehr konstruktiv.
WZ: Auch in Fragen der Finanzen? Schließlich geht es um Zuschüsse von jährlich 15000Euro aus der Sparkassen-Stiftung, die der Gromoka derzeit fehlen.
Volgmann: Eines weiß ich gewiss: Die Leistung dieser Session können wir nicht wiederholen. Wer das Brauchtum in Monheim erhalten will, muss das erkennen. Wir haben es geschafft, durch Ü30-Party und Beachparty neue Einnahmen zu erschließen. Das zeigt auch, dass der Monheimer Karneval nicht angestaubt ist. Es passiert etwas. Aber die Kosten sind nun einmal sehr hoch.
WZ: Welches Loch reißt die Session in die Kasse?
Volgmann: Das ist noch nicht abzuschätzen, da wir noch nicht alles abgerechnet haben. Ich sage es mal so: Wir haben etwas mehr als 14000Euro Zuschuss beantragt, und die wären sehr wichtig für die Gromoka.
WZ: Übrigens: Man hat Sie beim Rosenmontagszug gar nicht auf einem Wagen gesehen.
Persönlich: Ralf Volgmann ist 49Jahre alt, waschechterMonheimer und Steuerberater. Er ist verheiratet, hat einen Sohn undzwei Stieftöchter. Seit 13 Jahren sitzt er im Gromoka-Vorstand, seitJuni 2007 ist er Vorsitzender und Schatzmeister in Personalunion.
Närrische Familie: Bruder Bernd ist der Prinz der abgelaufenenSession. Sohn Marius war Kinderprinz 2004/05. Stieftochter Petra Hüstenist stellvertretende Schatzmeisterin der Gromoka.