Monheim: Montags wird Bridge gespielt
Mehr als 50 Mitglieder hat der Club, den es seit 17 Jahren in Monheim gibt.
Monheim. Für ein Turnier mit Spielkarten haben sich im "Quartier 29" am Ernst-Reuter-Platz insgesamt 52 Damen und Herren an quadratischen, sauber mit grünem Filz belegten Tischen verteilt.
Sie wollen Bridge spielen, in Vierergruppen, jeweils zwei Paare gegeneinander. Die meisten Bridge-Spieler sind älter als 40Jahre, tragen der Jahreszeit entsprechend feine, dezent farbige Strickjacken oder Pullover.
Stapelbare Kunststoffbretter, "Boards" genannt, stehen auf den Tischen, enthalten in Aussparungen für die Spieler vorsortiert die Karten für jedes Spiel. Nach der Partie legen alle ihre Karten in die Behälter zurück, dann wird gewechselt. Es ist wie ein Ballett, und die Choreographie sorgt dafür, dass jedes Kartenspiel im Laufe des Abends von jedem Paar gespielt wird.
Uta Wiesen kam zum Bridge, als sie vor fünf Jahren in ihrem Tennisclub einige Spieler mit den Karten beobachtete. "Das sah so interessant aus", erzählt sie. Ist die Neugier erst einmal geweckt, müssen Anfänger viel lernen, bevor der Spaß losgehen kann. Wie beim Tanzen führt der Weg erst einmal in einen Kurs.
"Zwei Jahre habe ich bei der VHS gelernt", erzählt Wiesen. Danach traute sie sich an Spiele im kleinen Kreis heran. Wer möchte, geht einen langen Weg weiter bis zu großen Turnieren. So mag das Vorurteil entstanden sein, Bridge sei ein Spiel für alte Tanten. Aber es ist so abwechslungsreich und fordernd, dass ein Spieler alt wird, bevor er es richtig kann.
Wo ist mein Wasserglas? Diese Frage ist typisch für ein Bridge-Turnier, denn immer nach ein oder zwei Spielen, so wie der Spielplan es vorsieht, wechseln alle Spieler die Tische. Da kann die Übersicht schon einmal verloren gehen, zumal alle ans Spielen denken, und die meisten das gleiche Getränk trinken. Alkoholisches würde viel zu müde machen. Die Getränke holen sie sich selbst an der Theke, denn Kellner kämen nicht zurecht.
In Monheim wird regelmäßig Bridge gespielt. Die Geschichte des Bridge-Clubs reicht 17 Jahre zurück. Damals war eine Karten-Begeisterte aus Übersee an den Rhein gezogen und suchte Spielpartner.
Sie fragte in der Apotheke nach und wurde an Elfi Ginster verwiesen, die einige Jahre in Langenfeld gespielt hatte. Bald war der heute noch bestehende Kern der Monheimer beisammen. Heute wissen Bridge-Spieler in der ganzen Region: Montags wird in Monheim gespielt.
Am Ende des Turniers berechnet ein Laptop die Gesamtplatzierung für alle Spieler. Zu jedem Board, zu jedem Spiel gibt es deshalb einen Zettel, auf den die Spieler die Ergebnisse eintragen. Nach fünf Stunden und 30 Spielen erhalten die Besten des Club-Turniers als Preis ein Fläschchen Sekt.