Hilden: Sechs Einbrüche in einem Jahr
Ein Kindergarten scheint die Täter magisch anzuziehen.
Hilden. Es ist 7 Uhr morgens. Die ersten Mitarbeiter kommen zur Arbeit. Im Büro sind Schränke und ein Fenster aufgebrochen. Ein Anblick, der für die Mitarbeiter des Kindergartens Karnaper Regenbogen nicht mehr ungewöhnlich ist. Ihre Einrichtung scheint die Täter magisch anzuziehen. Allein im vergangenen Jahr verschafften sich Unbekannte fünfmal gewaltsam Zutritt. In der Nacht zum 3. Februar folgte der sechste Einbruch.
"Es ist ärgerlich. Wir haben immer wieder Sachschäden. Außerdem sind die Kinder verunsichert, wenn sie hören, dass Einbrecher bei uns waren", sagt Susanne Kemper, Leiterin der Einrichtung an der Wilhelmine-Fliedner-Straße 2. Ärgerlich sei auch, dass die Schäden meist den Wert der Beute weit überstiegen. "Es werden nur Kleinigkeiten mitgenommen", sagt Kemper. Jedoch steigen für den Kindergarten durch die vielen Einbrüche und die Anzahl der Schäden auch die Kosten der Versicherung.
So hatten die Täter beim Einbruch Anfang Februar fünf Geldkassetten gestohlen. Darin war kein Geld, nur Lose für eine Tombola. Um jedoch an ihre Beute zu gelangen, hatten die Täter ein Fenster sowie mehrere verschlossene Schränke aufgebrochen. Laut Polizei gingen die Einbrecher auch in den vorherigen Fällen ähnlich vor. Bisher habe man allerdings noch keine Anhaltspunkte, wer die Täter sind.
Immerhin erwischte die Polizei im vergangenen Jahr sogar Einbrecher auf frischer Tat. An dem Kindergarten wurde in der Nacht zum 14. März ein aufgebrochenes Fenster entdeckt. Die Polizei ging davon aus, dass die Täter noch im Gebäude waren. Zur Durchsuchung schickten sie Diensthund Crack hinein. Dieser fand auch drei Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren. Sie bewarfen das Tier mit Stühlen, bis Crack einen von ihnen biss. Die Jugendlichen aus Hilden wurden festgenommen, mussten von der Polizei jedoch wieder entlassen werden.
Der Kindergarten hat bereits verschiedene Sicherungen veranlasst, sagt Susanne Kemper. "Zum Glück haben wir sehr aufmerksame Nachbarn. Wenn sie etwas Verdächtiges mitbekommen, holen sie die Polizei."