Monheim/Rheinbogen: Die Entscheidung naht
Naherholung: Mittwoch beschäftigt sich der Planungsausschuss mit den Ergebnissen eines Workshops.
Monheim. Von den ursprünglichen Plänen einer Freizeitlandschaft, die Besucherströme aus dem Umland anzieht, ist bei den aktuellen Planungen zum Umbau des Rheinbogens nicht viel übrig geblieben. Weder eine Mehrzweckhelle, noch ein Kinderhaus finden sich in der Vorlage wieder, über die der Planungsausschuss heute (18 Uhr, Ratssaal) abstimmen wird. Stadtplaner Thomas Waters: "Diese Dinge waren so nicht mehr gewollt."
Der aktuelle Entwurf für die Gestaltung des Rheinbogens ist das Ergebnis eines Workshops, an dem Vertreter von Stadt, Vereinen und Politik teilgenommen hatten. Waters erklärt: "Wir haben bei den Gesprächen alle mitgenommen." Herausgekommen ist ein Rheinbogen, der im Vergleich zu früheren Konzepten nur noch minimal bebaut wird. Viel mehr soll der natürliche Charakter des Areals erhalten bleiben, die Intensität der Nutzung von Nord nach Süd abnehmen. Beispielsweise sind im Norden Begegnungs- und Grillplätze vorgesehen.
Die Vereine - ausgenommen der Abenteuerspielplatz - bleiben an ihren angestammten Plätzen. Und: "Bei dem aktuellen Entwurf ist mit deutlich weniger Kosten zu rechnen", erklärt Waters. Schließlich soll auch die Größe des beplanten Gebietes deutlich geringer ausfallen als zunächst angenommen. Zwölf Hektar waren bislang im Gespräch, laut Waters sind jetzt drei bis vier Hektar weniger Fläche in der Bauplanung enthalten.
Nach dem Workshop zu Anfang dieses Jahres gab es in einem Punkt noch keine Einigkeit: dem neuen Standort des Abenteuerspielplatzes. Doch auch hier gibt es mittlerweile Fortschritte zu verzeichnen. Der Spielplatz-Verein könnte ein rund 1800 Quadratmeter großes städtisches Gelände nutzen, unweit seiner aktuellen provisorischen Heimat. Das Areal grenzt zwar direkt an den Reitsportverein (RSV) Monheim, jedoch haben sich die Wogen an dieser Stelle geglättet.
Die Reiter hatten Bedenken angemeldet, dass sich der potenziell laute Abenteuerspielplatz nicht mit der Pferdehaltung verträgt. Doch jetzt sagt Werner Kaiser, zweiter Vorsitzender des RSV: "Wir sind aufeinander zugegangen. Es soll ein Miteinander geben."
Unter anderem konnte der RSV dadurch beruhigt werden, dass nun eine durchgängige Abzäunung zum Reitgelände vorgesehen ist. Darüber hinaus sei jetzt sogar eine Kooperation angedacht, so Kaiser. Seit Ende August betreibt der Reitverein einen Ponygarten, bei dem sich bereits die Kleinsten mit den Tieren vertraut machen können. Das Angebot des Nachbarn könnten später auch die Kinder des Abenteuerspielplatzes nutzen und umgekehrt.
Dass die Politik den neuen Gestaltungsplänen zustimmt, ist wahrscheinlich. Schließlich haben Vertreter der Fraktionen selbst im Workshop die Parameter mit festgelegt. Das einzige große Fragezeichen ist noch die Finanzierung. Die Bewilligung von Fördermitteln setzt nämlich einen Eigenanteil von 20 Prozent der förderfähigen Kosten voraus. Das ist für Monheim in diesem Jahr nicht mehr möglich. Thomas Waters: "Für 2012 könnten wir Fördermittel erhalten." In diesem Fall, so glaubt er, könnte der neue Rheinbogen noch im selben Jahr fertiggestellt werden.