Monheim: Spielen hat oberste Priorität
Kinderschutzbund: Im Mini Club an der Heinestraße ist immer etwas los. Für die Zukunft gibt es jede Menge Pläne.
Monheim. "Wir sind keine Freunde von Konzepten, wir orientieren uns lieber an den Bedürfnissen der Kinder." Davon ist Petra Anstatt (44) überzeugt, die bis gerade mit einem zweijährigen Jungen durch den Raum getobt ist. Sie ist Erzieherin im Mini Club des Kinderschutzbundes - wohlgemerkt die einzige. Denn ihre beiden Kolleginnen engagieren sich ehrenamtlich. Für weiteres Fachpersonal fehlen zwar die Mittel. Aber es geht aufwärts mit dem Kinderschutzbund, wie betont wird. Nach den Schwierigkeiten der Vorjahre ist man nun optimistisch und hegt schon einige Pläne für die Zukunft.
Zwei der Kinder haben sich ein Bobbycar geschnappt und rasen unter lautem Geschrei in den Toberaum zu den Matten und Bällen. Insgesamt acht Kinder im Alter von zwei bis vier Jahren nutzen Platz und Spielgerät im KinderCenter an der Heinestraße voll aus. Es wird gesungen und gelacht, gebastelt und herumgealbert. Freies Spielen hat hier oberste Priorität. "Für die Kinder ist Bewegung wichtig, sie müssen sich austoben, Quatsch machen oder auch mal schmusen. Disziplin und Stress hält noch früh genug Einzug in ihr Leben."
Als besondere Offerte bietet der Mini Club auch eine sporadische Betreuung an. Steht ein Arztbesuch an, können Eltern ihre Kleinen stundenweise abgeben und sie gut betreut wissen. Highlights kündigen sich in der Winterzeit an, wenn St. Martin, Nikolaus und Weihnachten herannahen. Dann geht es für die Kids auf Nikolausfahrt im Bus oder den Weihnachtsmarkt. "Unser Traum ist aber, ein Sommerfest auf die Beine stellen zu können", erzählt Anstatt. "Allerdings wird das ohne weitere finanzielle Mittel und vor allem Personal schwierig."
Auch Gisela Deckers (63) wälzt sich mit den Kids über die Turnmatten, wenn sie das wollen. Ihr Posten als kommissarische Vorsitzende hindert sie nicht daran, werktags von 9 bis 12 Uhr für die Kinder da zu sein. "Manche Eltern sind gar nicht allein erziehend oder berufstätig, wie man meinen könnte. Besonders Einzelkinder sollen hier lernen, wie soziale Kontakte funktionieren", erläutert Deckers. Sie sitzt auch für den Kinderschutzbund im Jugendhilfeausschuss und folgt damit deren Leitbild: Kindern als schwächstes Glied der Gesellschaft eine Lobby zu geben.
Nicht nur die Kontakte unter den Kindern werden vom Kinderschutzbund gefördert. In der erst kürzlich geöffneten Eltern-Kind-Spielgruppe an zwei Nachmittagen in der Woche zählt sowohl die Zeit, spielerisch mit den Sprösslingen zu verbringen als auch der intensive Kontakt und Austausch der Eltern untereinander. Hier sind Kinder ab bereits einem Jahr willkommen. Betreut werden sie dabei von einer gelernten Kinderpflegerin. "Für die Zukunft haben wir weitere Projekte im Auge, diverse Kurse oder auch die Samstagsbetreuung", freut sich Anstatt. Konkret sind die Planungen zwar noch nicht, aber man gibt sich optimistisch.
Angebot Der Mini Club bietet Betreuung für Kinder ab zwei Jahren werktags von neun bis zwölf Uhr an. Die Eltern-Kind-Gruppen finden dienstags oder donnerstags von 15.30 bis 17 Uhr statt.
Kosten Wer sein Kind zwei Tage pro Woche im Mini Club abgibt, zahlt 29 Euro im Monat, vier Tage kosten 58 Euro, und für die Freitagsbetreuung fallen 15 Euro an. Auch die Eltern-Kind-Gruppe kostet im Monat 15 Euro. Wer sein Kind stundenweise abgeben möchte, zahlt 2,50 Euro pro Stunde.
Plätze Der Mini Club hat eine Warteliste für Interessierte. Vor allem nach den Sommerferien werden Plätze der zukünftigen Kindergartenkinder frei. Fünf freie Plätze bietet aber noch die Eltern-Kind-Gruppe am Dienstag.
Kontakt Informationen gibt es bei Gisela Deckers unter Telefon 56936 oder im KinderCenter unter Telefon 54742.