Monheim trifft auf bayerischen Namensvetter

Nach zaghaften Versuchen vergangener Jahrzehnte gibt es am Wochenende nun einen offiziellen Besuch aus Bayern. Zustande gekommen ist er aus einem kuriosen Zufall.

Monheim/Monheim. Geschichten, die das Leben schreibt: Da findet im hessischen Bad Salzschlirf ein Standesamtslehrgang statt. 30 Teilnehmer — meist Bürgermeister — finden sich ein. Auch das Stadtoberhaupt Monheims ist dabei. Oder besser: beide Bürgermeister Monheims. Denn ohne es vom anderen zu wissen, gehörten die Bürgermeister von Monheim am Rhein und Monheim in Bayern der Gruppe an.

Das Geheimnis war natürlich nach der Vorstellungsrunde keines mehr. Und das bayerische Stadtoberhaupt Günther Pfefferer (CSU) ging auf Daniel Zimmermann zu. Man lachte über den Zufall, kam ins Gespräch und befand: Eine Delegation aus dem Süden sollte einmal an der Rhein kommen. Gesagt, getan: Am Freitag kommen 34 Bayern mit Pfefferer an der Spitze am Rhein an. Es gibt einen Empfang im Ratssaal, am Samstag eine Stadtrundfahrt und am Sonntag einen Besuch des Kindertages im Rheinpark.

„Ich freue mich sehr auf Monheim“, sagt das bayerische Stadtoberhaupt. Er war noch nie hier. „Natürlich habe ich gewusst, dass es dieses zweite Monheim gibt. Aber es hat sich bisher nie ergeben, es einmal anzuschauen“, sagt der 53-Jährige.

Seine Assistentin Magda Regler (60), die neben vielen Ratsmitgliedern auch zur bayerischen Delegation gehört, hat ihm da etwas voraus. „Ich war schon mal in Monheim am Rhein. Aber das ist bestimmt 30 Jahre her. Wir waren damals in Köln und ich dachte, dass ich dann auch mal zum Namensvetter fahren kann“, erinnert sie sich.

Apropos Namen — Magda Regler weiß auch, woher das bayerische Monheim wahrscheinlich seinen Namen hat: Er ist abgeleitet von Mowen. Der lebte vor langer Zeit dort als Mönch. Seinem Namen wurde das „heim“ angehängt. Der hiesige Ortsname — auch nur wahrscheinlich — wurde von einen fränkischen Dorfgründer mit Namen Mono oder Munu abgeleitet. Beide Städte blicken auf eine lange Geschichte zurück.

Michael Hohmeier, Sprecher des Rathauses und Stadtarchivar, erinnert sich daran, dass es gegen Ende der 1980er-Jahre bereits einmal Versuche gegeben hat, einen Austausch zwischen den Städten aufzubauen. „Das damalige Fanfarenchor war aktiv. Aber es dauerte nicht lange“, sagt er. Auch der langjährige stellvertretende Bürgermeister Karl König (CDU) spielte in dem Zusammenhang ein Rolle. Aber letztlich blieb es bei Versuchen.

Doch was erwartet der bayerische Bürgermeister? „Das kann ich so konkret gar nicht sagen. Ich bin einfach neugierig“, so Günther Pfefferer. Und einmal im Gespräch, fällt ihm auch noch ein, dass er da mal einen großen Bericht über Monheim am Rhein gelesen habe. „Von 120 Millionen Schulden zur schwarzen Null und einem kleinen Wunder war da zu lesen. Da habe ich schon gestaunt“, so Pfefferer. Das dürfte seinen Kollegen Daniel Zimmermann gefallen. Und der freut sich bereits auf die Ankunft der Monheimer aus Bayern.