Monheim: Urlaub in der eigenen Laube
Freizeit: Viele warten auf einen eigenen Garten – Familie Ehlert hat es endlich geschafft.
Monheim. Vor einem Jahr hat sich das Leben von Familie Ehlert verändert. Dabei liegt der Ort, an dem sie seither so viel Neues und Schönes erleben, nur fünf Fahrrad-Minuten von ihrer Wohnung an der Brahmsstraße entfernt. Sie haben ein Stück Land in der Kleingartenanlage "Auf der Heide" gepachtet.
"Wir verbringen jetzt jede freie Minute in unserem Garten", sagen Andreas und Nicole Ehlert, die mit ihren Kindern Larissa (3) und Cedric(7) die Freuden des Schrebergartens genießen. "Auch die Sommerferien genießen wir in unserem Garten", sagt das Ehepaar. Ein Urlaub anderswo sei für die Familie teuer, zudem hätten sie auch Geld in den Garten investiert.
Zwei bis drei Stunden verbringt die Familie täglich im Garten auf der Heide. Drosselgasse 68 ist ihre Adresse dort. Besuch erhalten die Ehlerts von Freunden und von Nachbarn. "Wir essen gerne etwas gemeinsam", sagt Andreas Ehlert, der froh darüber ist, den Garten pachten zu können. Es gibt eine Warteliste, auf der vorwiegend junge Familien stehen. "Wir hatten Glück", sagt Andreas Ehlert. Schwiegermutter Gabriele Grimmelt, Kassiererin beim Kleingartenverein, hatte den Tipp gegeben, dass eine Laube frei wurde. Ehlerts griffen sofort zu. "Eine gute Entscheidung", sagt Andreas Ehlert.
Den Garten hüten sie wie einen Schatz. Der lilafarbene Hibiskus blüht, auch der Phlox (Flammenblume), Malven und die Seerosen auf dem Teich, in dem mal 40Goldfische eine Heimat fanden. "So viele sind es nicht mehr", sagt Ehlert, der Fischreiher habe wohl einige Tiere herausgefischt.
Cedric und Schwester Larissa steigen auf die Gondelschaukel. "Toll ist es hier", sagt Cedric. Mag er auch die Früchte des Gartens? Immerhin werden Erdbeeren, Kohlrabie, Rotkohl, Salat und Kartoffeln angebaut. "Ich mag den Salat", sagt der Junge, der nach den Sommerferien in die zweite Klasse geht. Und erst die Kartoffeln - die mag er besonders gern. "Der Kartoffelsalat hat mir fast zu gut geschmeckt", urteilt Cedric. Ehlerts haben früher Obst und Gemüse auf dem Monheimer Wochenmarkt eingekauft. Doch aus dem Garten schmecke es besser.
"Früher hatten wir am Wochenende auch ein ganz anderes Programm. Wir waren in Freizeitsparks, im Kölner Zoo, haben Ausflüge unternommen. Das hat sich alles geändert, seit wir den Garten haben", so Ehlert. 300 Quadratmeter ist die Parzelle groß. Die will natürlich gepflegt sein - und muss auch gepflegt werden, das sieht die Gartenordnung so vor. Es gibt Pflichtstunden, die in der Anlage zu verrichten sind. Der Anbau von Gemüse, Obst und Ziergarten muss in das rechte Verhältnis gerückt werden. Ehlerts stecken viel Liebe in ihr Gartenland.
Nebenan hat der zweite Vorsitzende des Kleingartenvereins seine Parzelle. "Seit ich Rentner bin, verbringe ich dort viel Zeit", sagt er 63-Jährige, der seit den Vorstandswahlen im März Stellvertreter des Ersten Vorsitzenden Heinz Wessel ist. "Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal so viel Spaß am Garten haben könnte", sagt er. Die Arbeit früher habe ihm nicht immer Spaß gemacht, jetzt hat er den grünen Daumen.