„Hildens Charme geht verloren“
Umfrage: Die meisten WZ-Leser stimmen im Internet gegen Betonklötze.
Hilden. Der alte Ratskeller ist verschwunden, das Kaufhaus Schnatenberg gibt es nicht mehr, das ehemalige Sparkassengebäude ist seit kurzem Geschichte, und in Kürze wird wohl auch die Alte Messingstange an der Mittelstraße in Staub zerfallen. Und was aus den leer stehenden Gebäuden Schulstraße 9-11, in denen zuletzt das Musikhaus Mewes und der Stadtgrill untergebracht waren, wird, weiß noch niemand. Die Vorzeichen verdichten sich allerdings in die Richtung, dass sie demselben Schicksal zum Opfer fallen: der Abrissbirne.
Die Westdeutsche Zeitung startete daraufhin eine Internet-Umfrage unter ihren Lesern: "Wird die Abrissbirne in Hilden zu häufig eingesetzt?", lautete unsere Frage. Der Zwischenstand ist eindeutig: 64,6 Prozent der Teilnehmer antwortete: "Ja, der historische Charme der Innenstadt geht verloren." Bislang nur 35,4 Prozent votierten mit: "Nein, eine moderne Einkaufsstadt braucht moderne Architektur."
"Es ist schon eine Schande, was da in der Fußgängerzone passiert", schimpft etwa Paul von Bärenhaus auf unserer Homepage über den Sparkassenneubau. "Es reicht nicht, dass der Einzelhandelsmix mittlerweile der gleiche ist wie in Paderborn, Sprockhövel oder Werl. Nein, jetzt muss auch noch ein neuer, nichtssagender Betonklotz neben dem Rathaus entstehen." Für Paul von Bärenhaus lässt sich Hildens Charme nur noch im Schatten des Kirchturms finden.