Monheim will zwei Landstraßen übernehmen

Bleer- und Opladener Straße könnten schon bald städtisch sein. Dann wäre vor allem eine Temporeduzierung schnell umsetzbar.

Foto: Anna Schwartz

Monheim. Im Planungsausschuss am Donnerstagabend war es einmal mehr ein Thema: zähe Verhandlungen mit dem Land, wenn Straßen umgebaut werden, die in Landesbesitz sind. Das gilt auch für die Rheinpromenade. Und die soll an der Ecke Krischerstraße erheblich umgestaltet werden. Doch vieles deutet darauf hin, dass besagte zähe Verhandlungen ausbleiben. Der Grund ist so simpel wie überraschend: Stadt und Politik erwägen, zwei Landstraßen zu übernehmen.

Da ist einmal die Bleer Straße. Ohnehin liegen Stadt und Land deswegen im Rechtsstreit vor dem Verwaltungsgericht. Das Rathaus will den Ortseingang bis an die Grenze zu Hitdorf verschieben. Das Land lehnt das ab. Hintergrund: Die Stadt will eine Tempo-Reduzierung erreichen.

Wenn die Bleer Straße — und in deren Verlauf weiter bis zum Kreisverkehr Kielsgraben — nun städtisch wird, dann muss das Land gar nicht mehr gefragt werden. Vor allem Anwohner von Höhe Brückenschleeweg bis Königsberger Straße könnten aufatmen. Seit Jahren wird gefordert, dort das Tempo — derzeit 70km/h — zu reduzieren. Betroffen ist in dem Bereich auch ein Awo-Kindergarten.

Dann ist da noch die Opladener Straße von der Autobahnabfahrt A 59 bis Einmündung auf die Bleer Straße über den Berliner Ring. Auch sie ist noch in Landesbesitz und könnte schon bald städtisch werden.

„Die Chancen stehen gut. Das zuständige Ministerium in Düsseldorf kann sich das durchaus vorstellen“, sagt Andreas Apsel, zuständiger Bereichsleiter im Rathaus.

Freilich ist ein solcher Tausch nicht billig. Auf einen Schlag hätte Monheim zehn Kilometer mehr Straßennetz instand zu halten. „Außerdem müssen die beiden Straßen est einmal vernünftig saniert werden. Das müsste dann noch das Land übernehmen. Nach ersten Begehungen kann ich so viel schon sagen: Sie sind in einem desolaten Zustand“, urteilt Apsel. Da gehe es um einen Millionenbetrag.