Ausgelassen wurde auf der Bühne vor dem Otto-Hahn-Gymnasium bei lauter Musik gefeiert. Zwischendurch mussten die Lehrer sich bei Spielen unter Beweis stellen. "Unsere Mathelehrer Mirco Simons und Martin Kaiser bitte auf die Bühne", schallt es durchs Mikrofon, "und dann brauchen wir noch 20 Schüler!" Die beiden Lehrer müssen grinsen, als sie sehen, was nun passiert: Die 20 Jungen haben sich BHs angezogen und in zwei Reihen aufgestellt. "Wer als erstes alle BHs aufgemacht hat, gewinnt. Los geht’s!", schreit ein Abiturient.

In der Woche hatten sich die Schulabgänger viel einfallen lassen. Nicht nur der letzte Schultag musste geplant werden, sondern auch die Mottotage fanden statt. So erschienen Sportler, Krankenschwestern und Hippies zum Unterricht - auch an der Peter-Ustinov-Gesamtschule.

Dort waren die übermütigen 13er gestern in der Früh zuerst auf dem Schuldach zu finden, wurden aber schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. "Wir sind seit halb sieben hier, haben vor dem Lehrerzimmer ein Planschbecken mit Sahne aufgestellt, die Schule zugesperrt, Fäden in der Eingangshalle gespannt, Klopapier drumgewickelt und Luftballons verteilt. Jetzt hat eine Spielverderberlehrerin alles durchgeschnitten und will Unterricht machen - weil ihre Klasse nächste Woche eine Klausur schreiben würde", erzählt die 19-jährige Franziska traurig.

Die Stimmung der Abiturienten ist gedrückt. Man beratschlagt, was zu tun sei. Schließlich wird das wirklich tolle Plakat mit dem Abithema "Abilicious - the famous life of " (wobei jeder seinen eigenen Namen einsetzen soll) abgehängt und die Klassen gestürmt. Die schlechte Stimmung ist passé, die Schüler voll dabei.

Abiturzulassung Am Otto-Hahn-Gymnasium wurden 109Schüler zum Abitur zugelassen. An der Peter-Ustinov-Gesamtschule 56.

Tradition Ihren letzten Schultag feiern die angehenden Abiturienten jedes Jahr mit Lehrerstreichen und viel Krach.

Zentralabitur Die Abiturprüfungen sind für alle Schulen gleich.