Monheimer erhalten Reisepass und Ausweis nur noch mit Geburtsurkunde

Das Vorgehen habe sich bewährt, heißt es von Seiten der Stadt. Fehler in Dokumenten würden so vermieden. Langenfeld regelt das anders.

Foto: Ralph Matzerath

Monheim/Langenfeld. Es passiert selten, aber immer mal wieder. „Die Geburtsurkunde, bitte“, sagt die Mitarbeiterin im Monheimer Bürgerbüro. Die Frau, die einen neuen Reisepass beantragen will, stutzt. Die Geburtsurkunde, die hat sie nicht dabei. Und jetzt?

Ohne Geburtsurkunde beziehungsweise nach Eheschließung die Heiratsurkunde im Original gibt es keinen neuen Reisepass und auch keinen Personalausweis oder Kinderausweis. Diese Regel gilt in Monheim seit einem dreiviertel Jahr, sagt Sibille Hanenberg, die Abteilungsleiterin des Monheimer Bürgerbüros. Müssen die Mitarbeiter deshalb viele Bürger wieder nach Hause schicken? Hanenberg sagt: „Nein. Mittlerweile nicht mehr.“ Dass man die Urkunde braucht, stehe auch auf der Homepage. Die Bürger hätten Verständnis dafür.

Und es gibt auch einen Grund für das Vorgehen. Die Stadt Monheim habe sich zum zusätzlichen Check entschieden, um Fehler in Dokumenten zu vermeiden, sagt Hanenberg. Denn Fehler in bestehenden Ausweisen — etwa eine falsche Reihenfolge der Namen, ein falsch geschriebener Geburtsort oder fehlende Sonderzeichen — gebe es häufiger. Deshalb lohne sich die Prüfung, der Aufwand für die Mitarbeiter des Bürgerbüros sei dabei verschwindend gering.

Rechtlich bindend ist der Prüfungsschritt nicht. Jede Stadt kann selbst entscheiden. In Langenfeld beispielsweise ist es anders. Die Stadt habe sich gegen eine verbindliche Vorlage der Geburts- oder Heiratsurkunde mit Ausnahme von Erstdokumenten für Kinder und Jugendliche entschieden, weil es bürgerfreundlicher und effektiver sei, sagt Fabian Einert, der das Bürgerbüro der Stadt Langenfeld leitet. Er nennt auch ein Beispiel: „Wer keine Geburtsurkunde vorliegen hat, kann ein Problem bekommen, wenn er schnell einen Ausweis beantragen möchte und dann erst eine Geburtsurkunde organisieren muss.“ Nicht jeder habe sie in der Schublade zu Hause. Das Beschaffen der Urkunde kann etwas Zeit in Anspruch nehmen — und es kostet Geld. Beantragen kann man die Geburtsurkunde in der Regel online und in der Geburtsstadt.

Doch wie geht Langenfeld gegen Fehler in Dokumenten vor? „Wir lassen Leute unterschreiben, dass die Schreibweise der Namen und Orte richtig ist. Das hat sich bei uns bewährt“, erklärt Einert.