Wenn Kunst zur puren Lebensfreude wird

Bei der 22. Monart im Sojus bestürmten die Gäste die zwölf Künstler mit Fragen.

Foto: Matzerath

Monheim. Diese Handtasche sollte man möglichst nicht mit ins Theater nehmen. Auch wenn sie mit ihrem gedrehten silbernen Henkel und dem schicken Verschlussknopf äußerst elegant wirkt. Sie ist aus Stein. Geschaffen hat sie die Künstlerin Rosemarie Bruchhausen, die zusammen mit elf weiteren Kunstschaffenden ihre Bildhauerarbeiten im Sojus bei der 22. Monart ausstellte.

Nicht nur die vielen Besucher, die Samstag und Sonntag die Sammelausstellung besuchten, auch die Aussteller selbst waren äußerst zufrieden mit dem Event, das in entspannter Atmosphäre stattfand. Immer wieder hoben die Veranstalter „das Herz der 22. Monart“, die Künstlerin Hilde Weyler, hevor, die zarte Dame mit schwarzem Hütchen, die es seit 22 Jahren immer wieder schafft, die Kreativen aus Monheim und Umgebung zusammenzuführen, um dem Publikum eine bunte Melange vieler Kunstwerke zu zeigen. Dazu gibt es Musik vom Band und Live-Konzerte sowie selbst gemacht Häppchen aus der Küche der Kunstschaffenden. Denn schließlich soll es gemütlich zugehen, an diesem zwei Tage dauernden Treff.

Immer wieder dabei auch die unermüdliche Monheimer Aktionskünstlerin Luda Liebe, ein Quell witziger Ideen. Diesmal waren es „Blumenvasen im Upcycling“, wie Wiederverwertung heute so schön auf Neudeutsch heißt. Liebe präsentierte bemalte Glasflaschen mit Sinnsprüchen wie „Man muss sich auch über die großen Dinge des Lebens freuen.“

Pure Lebensfreude versprühen auch die Bierdeckel-Kunstwerke von „Hank“ mit ihren Sonnen, Hunden, Katzen und fliegenden Elefanten in Comic-Manier. Die Miniatur-Werke sind übrigens so aufwendig hergestellt, dass man nur staunen kann. Grundieren, mit Buntstift vorzeichnen, mit Feder nachzeichnen, Buntstift wegradieren, Fehler mit dem Skalpell wegkratzen, Konturen nachziehen mit Feder und dann kolorieren. „Hank“, der Mann, der Menschen und Tiere mag, hat ein buntes naives Universum geschaffen, das fröhlich macht. Die Vielfalt der Arbeiten machte den Besuch diesmal besonders spannend. Die Gäste bestürmten die Künstler mit Fragen. Das Gespräch erlaubte ihnen mitunter einen ganz neuen Blick auf Fotos, Gemälde und Drucke.