Die Kunstschule arbeitet noch stärker mit Schulen zusammen
Einrichtung vermittelt seit zwei Jahren Künstler an Offenen Ganztag.
Monheim. Die Kunstschule soll — ähnlich wie die Musikschule und das Ulla-Hahn-Haus — keine elitäre Lehranstalt für Kinder aus dem wohlhabenden Bildungsbürgertum sein, sondern allen Kindern den Zugang zur künstlerisch-kulturellen Bildung eröffnen. Seit zwei Jahren vermittelt die Kunstschule daher an die Träger der Offenen Ganztagsschulen (Ogata) Künstler, die dann im Zuge des Nachmittagsporgramms Workshops und Kurse anbieten. „Das geht von der klassischen Malerei über Arbeiten mit Ton, Schmuckfertigung, handwerkliche Gestaltung bis hin zu Graffiti und das Modellieren von Betonfiguren“, zählt Kunstschulleiterin Katharina Braun auf: „Wir versuchen, für jede Schule eine eigene künstlerische Ausrichtung zu etablieren.“
Für 2017 hat sich Braun vorgenommen, diese Kooperationen weiter auszubauen. Sie will den Gruppenbestand von elf auf 16 ausdehnen und auch die beiden Schulen gewinnen, die bisher noch außen vor sind: die Astrid-Lindgren- und die Armin-Maiwald-Schule.
Dadurch, dass alle sechs Wochen die Zusammensetzung der Gruppen geändert wird, kommen alle Ogata-Kinder in den Genuss dieser Förderung. Die Träger kaufen diese Angebote über die Bildungspauschale ein, die die Stadt ihnen jährlich zur Verfügung stellt. Die Kunstschule stellt für den Einsatz „ihrer“ Künstler — inzwischen sind es 30 — eine Rechnung. „Die Ogatas können den Kindern zusätzlich zu den Sportangeboten so mehr Abwechslung bieten“, sagt Braun. An den Schulen habe der eine oder andere Künstler schon Kinder entdeckt, die besonders talentiert seien, aber aus finanziellen oder soziokulturellen Gründen noch keinen Zugang zur Kunst gefunden haben.
Künftig will Braun bei Privatpersonen und Firmen dafür werben, Patenschaften für benachteiligte Kinder und Jugendliche zu übernehmen, indem sie für diese „Kunstpunkte“ kaufen. Diese sollen als eine Art Stipendium verstanden werden. Die Kinder können sie bei den Dozenten der Kunstschule einlösen. „Die Mega und die Bahnen der Stadt haben uns schon 2016 in dieser Hinsicht unterstützt“, sagt Braun.
An den kommenden vier Samstagen gibt es jeweils einen Schnuppertag in der Kunstschule am Berliner Ring. Zehn verschiedene Angebote stehen auf dem Programm, immer von 10 bis 13 Uhr und von 14 bis 17 Uhr. Kinder und Jugendlichen zwischen drei und 18 Jahren können kostenlos teilnehmen.