Monheimer Turmbläser laden zum Mitsingen ein

Organisator Hartmut Hoffmeister spricht im Interview über die geplante Premiere bei dem Event.

Foto: Matzerath

Was werden die Besucher beim Turmblasen hören?

Hartmut Hoffmeister: Natürlich allseits beliebte Weihnachtsklassiker zum Mitsingen wie „Alle Jahre wieder“ oder „Ihr Kinderlein kommet“. Liedzettel werden in ausreichender Anzahl verteilt, so dass wir Bläser bei diesen Liedern nur einen begleitenden Part zu übernehmen haben. Zudem tragen wir weitere Weihnachtslieder vor, so etwa das bläserisch anspruchsvolle „Brich an, du schönes Morgenlicht” von Johann Sebastian Bach, „Jingle Bells“ oder „We wish you a merry christmas“.

Gibt es etwas Neues?

Hoffmeister: Auf Initiative von Marke Monheim werden die Liedtexte erstmals mit einem leistungsstarken Beamer auf das Mauerwerk des Schelmenturms projiziert.

Wie viele Monheimer kommen zu dem Ereignis?

Hoffmeister: Wir spielen vor 400 bis 500 Menschen! Unter dem Gesichtspunkt der Publikumswirksamkeit kann da nur noch die Fronleichnamsprozession der katholischen Kirche, an der unser Bläserkreis ebenfalls seit vielen Jahren mitwirkt, einem Vergleich standhalten.

Aus welchen Musikern besteht der Bläserkreis der Evangelischen Gemeinde?

Hoffmeister: Die zurzeit neun Mitglieder setzen sich instrumental aus vier Trompeten, zwei Hörnern und drei Posaunen zusammen. In diesem Zusammenhang darf natürlich nicht unser Leiter, Kantor Matthias Standfest vergessen werden. Auf den Heiligabend-Auftritt bereitet er uns mit aller Professionalität vor, so dass wir dann am Schelmenturm auf unseren gottesdienstlich stark eingespannten Dirigenten verzichten können.

Welches Instrument spielen Sie selbst?

Hoffmeister: Eine Bach-Tenorposaune. Für mich ist die Posaune die Königin unter den Blechblasinstrumenten, weil sie so flexibel wie kaum ein anderes Instrument ist, einen wunderschönen warmen und volumigen Klang hat und praktisch für sämtliche Musikrichtungen, vom Jazz bis zur sakralen Kirchenmusik, eingesetzt werden kann. Angefangen habe ich im Alter von sechs Jahren mit einem Flügelhorn im Posaunenchor meiner ostwestfälischen Heimatgemeinde, später wechselte ich zur Trompete und vor rund sieben Jahren zur Posaune.

Was beeindruckt Sie beim Schelmenturmblasen besonders?

Hoffmeister: Neben der Anzahl der Zuhörer vor allem die Tatsache, dass sich das Publikum aus Jung und Alt, Familien und Singles, katholischen und evangelischen Christen, Atheisten und auch aus Anhängern anderer Religionsgemeinschaften zusammensetzt. Wenn man Weihnachten, und das ist es nun einmal, als christliches Fest versteht, dann leisten wir mit unserem Spielen auch einen Beitrag zur Ökumene und zum Zusammenhalt unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen und Nationalitäten. Ich finde, das ist gerade in der heutigen Zeit von besonderer Bedeutung und bietet ein Beispiel für die sympathische Weltoffenheit unserer Stadt.