Monheim Paradies für Bienen und Grillen

Monheim. · Auf der Rheinwiesen-Farm lernen Besucher die Natur kennen.

 Auf der Rheinwiesen-Farm reichen Detlef Garn (2. v. r.) und Doerthe Fähling selbst gemachten Brotaufstrich mit Kräutern.

Auf der Rheinwiesen-Farm reichen Detlef Garn (2. v. r.) und Doerthe Fähling selbst gemachten Brotaufstrich mit Kräutern.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Wenn man durch das 10 000 Quadratmeter große Areal am Rhein läuft, überkommt einen das Gefühl von Natururlaub. Grillen zirpen, Heuschrecken surren. Schmetterlinge und Bienen fliegen fleißig ihre Runden. Bestaunt werden diese am Tag der Offenen Tür der Rheinwiesen-Farm von großen und kleinen Besuchern.

Doch was für Außenstehende wie Urlaub wirkt, ist für Detlev Garn, Initiator des Projektes, und sein Team aus sieben freiwilligen Helfern Arbeit gewesen: „Anfang 2018 haben wir das Gelände hier übernommen. Es war alles abgegrast von den Schafen, die hier vorher standen. Wir haben dann erstmal alles einfach wachsen gelassen und geschaut, was passiert. Der Boden speichert über einen längeren Zeitraum die Samen, sodass wir heute schon wieder eine große Artenvielfalt an Kräutern, Blumen und Lebewesen hier beheimatet haben. Das alles möchte natürlich auch besonders gepflegt, gegossen und fachgerecht versorgt werden.“

Fachgerecht versorgt bedeutet im Fall der Rheinwiesen-Farm, dass noch mit Sense und Balkenmäher das Gras geschnitten wird. „Das machen wir aber auch nur einmal im Jahr und es ist besondere Vorsicht geboten, damit man die Lebewesen im Gras nicht tötet“, sagt Garn. „Außerdem benötigen wir für solche Aktionen auch immer noch gerne ein paar kräftige Hände, die uns unterstützen, da wir eben so viel noch von Hand machen.“

Neben zahlreichen Wildblumen finden auch immer mehr Kräuterarten in dem Areal eine Bleibe. Eine Riesige Oregano-Fläche bietet Insekten Nahrung und Schutz. „Alles lebt hier in einem recht empfindlichen Gleichgewicht und die Pflanzen und Tiere bedingen sich gegenseitig“, sagt Detlev Garn.

Gewächshäuser müssen am Ende des Sommers abgerissen werden

Doerte Fähling ist für die Kräuter auf dem Gelände verantwortlich. Sie ist zertifizierte Kräuterpädagogin und begeistert davon, wie Kräuter wirken und schmecken. „Ich habe das noch aus meinem Elternhaus mitgenommen. Außerdem bin ich einfach immer neugierig gewesen. Und für den Ausgleich zum normalen Alltagsleben entspannt die Natur hier einfach total“, sagt Fähling.

Besonders am Herzen liegt den Naturfreunden, Kindern ein grundlegendes Verständnis ökologischer Zusammenhänge zu geben. „Ab und zu kommen auch mal Kindergärten oder Schulklassen vorbei. Da ich aber noch berufstätig bin, ist das nicht immer so einfach. Aber wenn ich in den Ruhestand gehe, möchte ich mehr Besuche ermöglichen. Ich bin in der Natur groß geworden und leidenschaftlicher Imker. Das möchte ich weitergeben“, sagt Garn. Die kleinen Gewächshäuser müssen am Ende des Sommers abgerissen werden – die Genehmigung zur Überdachung für den Anbau der heimischen Tomaten wurde nicht erteilt.

Um dieses Projekt weiter zu finanzieren, freuen sich die Rheinwiesen-Farm Betreuer auch über finanzielle Spenden.