Monheims schrägster Spielplatz
Nun ist der Lift auf den Monberg an der Rheinpromenade in Betrieb. Fünf Minuten dauert eine Fahrt. Die eifrigsten Nutzer sind allerdings erst einmal Kinder.
Monheim. Eigentlich war er ja für Gehbehinderte und Eltern mit Kinderwagen gedacht. Doch nun hat der Monberg auch eine neue Attraktion für Kinder: Den Lift am Treppengeländer zu Monheims höchst gelegenen Strand. Er kommt und fährt auf Knopfdruck. Die Plattform trägt problemlos mehrere Personen.
Am Donnerstagabend weihte die Stadtentwicklungsgesellschaft (SEG) das 80 000 Euro teure Gefährt offiziell ein. Am Freitag befand sich der Aufzug bereits im Dauereinsatz.
„Wenn der Lift oben ist und ich möchte hoch, muss ich erst den grünen Knopf mit dem Pfeil drauf drücken“, sagt Lift-Expertin Canara (12). Das ist schnell ausprobiert: Die Plattform klappt sich zusammen. Mit einem krächzenden „Biep biep biep“ und rot blinkender Warnleuchte kommt der Lift herunter.
Eine Fahrt zwischen Parkplatz und 18 Meter hoch gelegener Berghütte dauert rund fünf Minuten. Doppelt so lang, wenn der Lift erst geholt werden muss. Wer mit Freunden unterwegs ist, kann die schon mal vor schicken, damit sie Getränke bestellen.
Der Lift-Passagier drückt während des Transports aufs Knöpfchen: An einem Spiralkabel befindet sich ein Kästchen — die Kinder nennen es „Fernbedienung“. Nur, wenn ausdauernd der Schalter gedrückt wird, bewegt sich die Plattform. Besser, man denkt dabei an was schönes.
Für die Kinder trübt das Schalterdrücken den Spaß nicht. Problemlos kann man die Treppe nur halb hinauf fahren und dann wieder umkehren. „Das ist lustig: Man sieht die ganze Gegend“, sagt die neunjährige Lea.
Für Sicherheit ist gesorgt. Während der Fahrt senkt sich ein Bügel über der Sitzbank, gibt den Passagieren Halt. Fährt die Plattform gegen ein Hindernis, bleibt der Lift stehen.
Gerhard Preukschat kommt neugierig zum Monberg geradelt, weil er den Fahrstuhl von der Promenade aus hoch- und runter fahren gesehen hat: „Das ist schön für Leute mit Kniebeschwerden. Das hat sich mancher gewünscht“, sagt der 70-jährige Monheimer. Gelegentlich besucht er mit seiner Frau den Biergarten auf dem Gipfel. Es bleibe zu hoffen, dass der Lift lange hält.
Besucher Stephan Benthake hat in dieser Hinsicht Zweifel: „Wenn am Wochenende die Chaoten kommen und sich sechs Leute gleichzeitig drauf stellen, ist das Ding kaputt.“ Er habe ganz klar erwartet, dass jemand den Betrieb beaufsichtigen würde. Benutzen wird der 37-jährige Monheimer den Lift wohl nicht. Mit Laufschuhen trainiert er einmal wöchentlich an der Treppe für Marathon und Survival-Lauf. In der Zeit, die der Lift braucht, kommt er fünfmal rauf und wieder runter.