Monnems jüngste Tollitäten
Prinz Jörn I. entschied sich spontan. Für Prinzessin Lisa wird ein Traum wahr.
Monheim. Karnevalssitzungen für Jung und Alt, Besuche in Altenheimen, Kindergärten und im Krankenhaus — über 150 Auftritte warten bis Aschermittwoch auf Prinz Jörn I. (Heimann) und Prinzessin Lisa (Spieckermann). Mit der Prunksitzung am 14. Januar geht es für das jüngste Prinzenpaar in der Monnemer Fastelovendsgeschichte richtig los.
Dass die nächsten Wochen auch anstrengend werden, ist dem Regentenpaar durchaus bewusst. Denn in der heißen Phase zum Ende der Session gibt es von 11.00 bis 23.00 Uhr Termine. „Das ist positiver Stress“, sagt der Prinz voller Vorfreude. Ohne Urlaub ist der Auftrittsmarathon trotzdem nicht zu schaffen — und den haben die Arbeitgeber der Tollitäten, die im bürgerlichen Leben in der Versicherungsbranche arbeiten, frühzeitig genehmigt.
Auch sonst sind die beiden für die närrische Zeit bestens gerüstet. Jörns Vorgänger, Alexander Mohr und Heiko Köther stehen ihm mit Rat und Tat zur Seite. Und wenn es darum geht, gesund und fit durch die Session zu kommen, gibt es Ratschläge von Experten-Seite: Die Familie Spieckermann kennt die „Leibärztin“ des Kölner Dreigestirns — und die weiß über Wehwehchen der Tollitäten bestens Bescheid.
An das maßgeschneiderte Ornat musste sich der Prinz erst gewöhnt. „Als ich es das erste Mal angezogen habe, war es schon ein komisches Gefühl“, sagt er und lacht angesichts der Erinnerung an das Anziehen der Strumpfhosen. „Ich war klitschnass geschwitzt. Aber mit ein bisschen Übung geht es jetzt ganz gut.“ Für die Prinzessin war das es dagegen ein sehr schönes Gefühl, als sie zum ersten Mal ihr Kleid trug: „Jede Frau möchte als Mädchen mal Prinzessin sein — und ich habe mich direkt wie eine gefühlt.“
Die Entscheidung, für das höchste närrische Amt zu kandidieren, ist bei Jörn Heimann spontan im Sommer gefallen. „Ich bin von der Gromoka gefragt worden, und wenn man die Chance einmal hat, dann greift man zu“, erzählt der 31-Jährige und zweitjüngste Monheimer Prinz. Nur Wolfgang Kunz, der 1989 die Jecken regierte, war jünger.
Dem Karneval ist Prinz Jörn I. von klein auf verbunden. Wie sein Vater Wolfgang ist er Mitglied der Garde „Kin Wiever“. Nun stellt die Baumberger Karnevalsgesellschaft zum ersten Mal den Prinzen. An seiner Seite steht die jüngste Prinzessin Monheims. Lisa Spieckermann ist 21 Jahre alt und stammt aus einer karnevalistischen Dynastie. Ihr Vater Peter ist Mitbegründer der Garde „Kin Wiever“ und bekleidet dort das Amt des „Maître de Zeremonie“. Uropa Jakob Behrens schrieb unter anderem die Lieder „Boomberg am ahle Rhing“ und „Der alte Schelmenturm“.
Singen steht auch bei Prinz Jörn I. und Prinzessin Lisa hoch im Kurs: Mit einem Medley aus Kölschen Karnevalsliedern, die auf Monheim umgedichtet sind, sorgen sie bei ihren Auftritten für Stimmung. „Wir sind Naturtalente“, sagt der Prinz und lacht.