Naturschutzgebiet Heinenbusch nimmt mit neuen Bäumen weiter Gestalt an

Auf einer ehemaligen Bauschuttdeponie wurde die vorhandene Streuobstwiese um zusätzliche Pflanzen erweitert.

Foto: Ralph Mazerath

Richrath. „Es ist schön geworden“, sagt Lothar Witzleb, während sein Blick über die Streuobstwiese zwischen Schneiderstraße und Baggersee wandert. Mitten hindurch führt der Wanderweg am Heinenbusch, den auch an diesem grauen Novembermorgen Spaziergänger und Jogger. „Es sollte ein Naherholungsgebiet für die Richrather werden“, sagt Witzleb über das Konzept für die Umgebung des Baggersees. „Als wir vor etwa 25 Jahren angefangen haben, war das alles nur mit Erde bedeckt“, erinnert sich Ingrid Schoebel, wie Witzleb Mitglied der Arbeitsgemeinschaft der Naturschutzverbände Langenfeld.

Die Wiese wurde über einer ehemaligen Bauschuttdeponie angelegt. An diesem Morgen sind Witzleb und Schoebel dabei, als neun neue Obstbäume gepflanzt werden. Auch der städtische Klimaschutzbeauftragte Jens Hecker, Verena Wagner und Franz Frank aus dem Umweltreferat, Bürgermeister Frank Schneider und der Vorsitzende des Umweltschutz- und Verschönerungsvereins Langenfeld (UVL), Peter Speldrich, sind zur Streuobstwiese gekommen. Das 1999 gestartete Projekt „1000 Bäume für Langenfeld“ ist zwar abgearbeitet, aber es wird weitergezählt. Die neun Pflanzungen mit den laufenden Nummern 1284 bis 1292 sind ein kleiner Teil in einem größeren Rahmen. „Wir pflanzen zum Ende des Jahres immer 500 Bäume im Landschaftspark Langfort“, sagt Frank Schneider.

Dort ist im vergangenen Jahr der so genannte Babywald angelegt worden, in dem für jedes Langenfelder Neugeborene ein Bäumchen gesetzt wird. Von den 500 kleinen Bäumen aus dem vorigen Jahr seien zehn eingegangen. „In solchen Fällen versuchen wir, sie zu ersetzen“, ergänzt Wagner. Ein Großteil der Pflanzungen wird über Spenden finanziert; jene am Heinenbusch etwa hat der UVL gestiftet; gepflanzt hat sie die Arbeitsgemeinschaft der Naturschutzverbände Langenfeld. „Wir sind sehr zufrieden mit dem Status, den wir am Heinenbusch haben“, sagt Schoebel. Die Obstbäume auf der Wiese im Osten des Geländes sollen Passanten einladen, sich etwas zu pflücken. Es sind alte Obstbaumsorten, auch diesmal von der Biologischen Station Haus Bürgel in Monheim bezogen. Hier wachsen Birnen, Äpfel, Walnüsse und Speierling. „Speierling hat man früher beim Vermosten verwendet, damit der Most saurer wird“, erklärt Schoebel. Läuft man den ganzen Wanderweg am Heinenbusch ab, liegt der größte Reiz im Wechsel der Abschnitte rund um den See. Am Westufer ist der Angelverein „Petri Heil“ mit Ruderbooten am Steg und dem Gartenrestaurant angesiedelt. Der Norden wird von Bruchholz bestimmt. „Der Boden ist feucht, der Untergrund nicht begehbar, wie zum Teil auch am Rhein, etwa an der Urdenbacher Kämpe“, erläutert Schoebel. Östlich des Sees schließt sich vor der Streuobstwiese, von einer Hecke abgetrennt, ein geschützter Landschaftsteil an. Dorthin ziehen sich Vögel, Kaninchen und andere Kleintiere zurück, auch verschiedene Amphibien haben hier ihren Lebensraum.