Tempo 30 km/h auf dem Weg zur Autobahn
In Solingen gibt es Widerstand. Der Verkehr würde noch langsamer fließen, heißt es.
Langenfeld/Solingen. Auf wenig Gegenliebe stoßen die Pläne der Stadt Langenfeld, durch Temporeduzierungen den Lärm zu senken. Solinger Autofahrer, so heißt es in der Nachbarstadt, werden demnächst noch länger als ohnehin schon brauchen, ehe sie die Auffahrt zur Autobahn „A 3“ erreichen. Denn Langenfeld will auf den Zufahrtsstraßen zur A 3 das Höchsttempo drastisch reduzieren. Das bestätigte gestern ein Sprecher der Stadt Langenfeld auf Anfrage.
Demnach könnte schon im kommenden Jahr auf der Elberfelder Straße kurz vor der Autobahn-Anschlussstelle beispielsweise eine Maximalgeschwindigkeit von 50 km/h gelten. Und nachts wäre an einigen Stellen sogar eine Reduzierung auf Tempo 30 möglich. „So wollen wir die Lärmbelästigung für die Anwohner in den Griff bekommen“, hieß es aus dem Langenfelder Rathaus, wo überdies auch für den weiteren Bereich zwischen Landwehr und Ohligs ein schärferes Limit im Gespräch ist. Grundlage all der Überlegung ist Lärmaktionsplan Langenfeld. Dieser wurde von der Langenfelder Politik dieses Jahr auf den Weg gebracht. Er sieht aus Lärmschutzgründen in verkehrsreichen Gegenden eine Herabsetzung der Höchstgeschwindigkeit vor — und besitzt aus Sicht vieler Solinger das Potenzial, den Verkehr in die Klingenstadt hinein sowie hinaus nachhaltig „auszubremsen“.
Nachdem zuletzt bereits die bergische Industrie- und Handelskammer die Langenfelder Pläne ablehnte, kommt nun auch Widerstand vonseiten der Solinger CDU. „Wir haben vor einigen Jahren ähnliche Überlegungen für Ausfallstraßen in unserer Stadt verhindert“, sagte Parteichef Arne Moritz, der dementsprechend wenig Begeisterung für die neuen Überlegungen in der Nachbarstadt aufbringt. Moritz: „Wir müssen in Solingen darüber nachdenken, wie die Tempolimits abzuwenden sind“.
Eine Möglichkeit dazu könnte eventuell der Grenzverlauf zwischen den beiden Städten bieten. Denn sowohl die Elberfelder Straße als auch die Ohligser Straße markieren auf einer Länge von mehreren Kilometern die Grenze der zwei Kommunen. Die eine Fahrbahnhälfte gehört zu Langenfeld, die andere zu Solingen. Und das wiederum könnte einen Strich durch die Tempolimit-Pläne machen.