Nelly-Sachs-Straße: Anwohner befürchten Raser

An der Nelly-Sachs-Straße soll eine neue Siedlung entstehen.

Langenfeld. Die Stühle im Sitzungssaal des Rathauses füllten sich langsam, viele Sitze blieben leer. Dabei hatte die Verwaltung angekündigt, überarbeitete Entwürfe für das geplante Wohnviertel zwischen Nelly-Sachs-Straße, Güterzugstrecke und Heinrich-Völkel-Sportanlage den Anwohnern vorzustellen. Darin sollte auch die Kritik der Anwohner, die geplante Bebauung sei zu dicht, berücksichtigt werden. 198 Unterschriften hatten die Anwohner der Nelly-Sachs-Straße in den vergangenen Wochen gesammelt und damit die Bürgeranhörung herbeigeführt.

Die zentrale Forderung der Anwohner: eine lockere Bebauung von 30 bis 40 Wohneinheiten. Damit legten die Anwohner gegen den ersten Entwurf der Verwaltung Veto ein: Dieser sieht den Bau von 105 Wohneinheiten vor. Der zweite vorgestellte Entwurf beinhaltet 95 Wohneinheiten, die freistehenden Einfamilienhäuser und zweigeschossigen Doppelhäuser sind nach Süden und Westen gerichtet. Über zwei Einmündungen gelangen Autos in die Siedlung, die Straßen gehen ringförmig nach Norden und nach Süden ab.

Der dritte Entwurf, in den die Anregungen der Anwohner eingeflossen waren, sieht 70 Wohneinheiten vor, darunter Einzel- und maximal zweigeschossige Doppelhäuser. Über Ringstraßen werden die Autos nördlich in die Goethe- und südlich in die Bogenstraße abgewickelt. „Eine geringere Dichte, freistehende Häuser, weniger Verkehr und ein 1000 Quadratmeter großer Quartiersplatz sind vorgesehen“, erläuterte Stadtplanungschef Stephan Anhalt die Vorteile. Auch ein Verkehrsgutachten sei eingeholt worden. Die Verkehrsmessung habe eine „sehr schwache Verkehrsbelastung“ ergeben.

Durch die Bebauung würden in den Spitzenzeiten 64 Autos mehr auf der Nelly-Sachs-Straße fahren. Die Anwohner bezweifelten diese Angaben. Viel mehr Autos kämen täglich an ihren Häusern vorbeigerauscht. Nur wenige hielten sich an die vorgegebene Geschwindigkeit im verkehrsberuhigten Bereich. Sie befürchten, dass sich mit der neuen Siedlung noch mehr Autos durch die engen Straßen quetschen, es zu Behinderungen und gefährlichen Engpässen für Radfahrer und Fußgängern kommt. Diese Situation müsse entschärft werden.

Nach der Auswertung der Bürgeranhörung werden die Pläne im Rathaus öffentlich ausgelegt. Einen Monat lang haben Bürger dann Gelegenheit, Anregungen schriftlich mitzuteilen.