Note drei für Monheims City
Die IHK befragte Kunden und Händler zur Bedeutung der Innenstadt. Kunden geben mehr Geld aus, aber halten sich nicht lange auf.
Monheim. Nach sechs Jahren gab es die zweite Auflage: Erneut befragte die Industrie- und Handelskammer 300 Kunden und 74 Kaufleute und Dienstleister zur Bedeutung der Monheimer Innenstadt — mit teilweise überraschenden Ergebnissen. Insgesamt gab es von Kunden und von Geschäftsleuten die Note Befriedigend.
Während die Händler vor allem fehlende Parkplätze anmahnen, sind die Kunden der Meinung, die Parkplatzsituation hätte sich im Vergleich zu 2005 verbessert. Überdurchschnittlich gut schnitten aus Kundensicht die Ladenöffnungszeiten (Note 2,3), die Maßnahmen der Werbegemeinschaft (2,6) und das Stadtfest (2,7) ab.
Leerstände und subjektiv empfundene Sicherheit erhielten unterdurchschnittliche Werte (je 3,6). Demgegenüber erhielten aus Händlersicht die verkehrliche Sicherheit (2,6), die Öffnungszeiten (2,7) und die Sauberkeit (2,8) gute Noten. Mieten (3,4), Warenangebot (3,7) und Leerständen (3,8) schnitten schlecht ab. Das gastronomische Angebot wurde sowohl von Kunden als auch Händlern schlechter als noch vor sechs Jahren beurteilt.
Hier sieht Bürgermeister Daniel Zimmermann einen Zusammenhang mit der gesunkenen Verweildauer in der Innenstadt: Laut IHK-Umfrage hielten sich 2005 noch 35 Prozent der Befragten länger als eine Stunde in der City auf, aktuell seien es nur noch 23 Prozent. „Wir haben zurzeit keine Fläche für Gastronomen, die mit Tischen vor ihrem Lokal zur Verweildauer beitragen würden“, sagt Zimmermann. Mit der Umgestaltung der Krischerstraße werde sich dies aber ändern.
Gekauft werden laut Umfrage vor allem Lebensmittel, Tabak- und Zeitschriften-, Apotheken- und Drogeriewaren. 66 Prozent der Kunden antworteten auf die Frage, ob sie ein Angebot in der Innenstadt vermissen, mit Ja. „59 Prozent gaben an, es fehle ein Angebot an Textilien und Mode. Zwölf Prozent sprachen von einem H&M oder C&A“, erläutert Ulrich Hardt, Leiter der Zweigstelle der IHK Düsseldorf in Velbert, die Ergebnisse.
„Für den gewünschten Branchenmix wird das Monheimer Tor langfristig schon mal einen großen Schub bringen“, sagt Zimmermann. Überrascht war er über die positive Haltung der Kunden der Ansiedlung des Monheimer Tors gegenüber (64 Prozent). „Das war angesichts der Debatten in den Ausschüssen nicht zu erwarten“, sagt er. Die Geschäftsleute wurden bei der Umfrage nicht zum Monheimer Tor befragt.
Der überwiegende Teil der Besucher der Innenstadt kommt zu Fuß in die Stadt. Der Anteil derjenigen, die mit dem Bus kommen, hat aber zugenommen, rückläufig sind die Pkw-Besucher. Zimmermann hat eine Erklärung: „Das Liniennetz hat sich verbessert, der Busbahnhof ist nun Umsteige- und Endhaltestellenplatz.“ Die Zeit, bevor der nächste Bus kommt, nutzten einige Kunden dann, um noch schnell einen Einkauf zu erledigen.
Positives Zeichen für die Wirtschaftsförderung: Kunden gaben mehr Geld in der Innenstadt aus. Lag der durchschnittliche Einkaufsbetrag 2005 bei 17,80 Euro, so liegt er nun bei 27 Euro.