Olympiasiegerin besucht SGL-Nachwuchs

Die ehemalige Leichtathletin Heide Ecker-Rosendahl (69) gab den Kindern wertvolle Tipps.

Foto: Matzerath

Langenfeld. Die Olympionikin kommt im weißen Toyota Auris angefahren. Im Gepäck hat sie ihren Mann und drei Etuis mit Medaillen — zweimal Gold und einmal Silber. Ihre Mission: Kinder für den Sport zu begeistern. „Man muss an die Orte gehen, wo Kinder sind“, sagt Heide Ecker-Rosendahl, die schon zum zweiten Mal in diesem Jahr die SG Langenfeld besucht. Diesmal trifft sie auf der Carl-Voss-Anlage am Fahlerweg eine Gruppe Sechs- bis Zwölfjähriger, die an einem Leichtathletik-Camp teilnehmen.

Die Kinder erwarten die mehrfache Olympiasiegerin von 1972 bereits mit großen Augen. „Es ist das erste Mal, dass ich eine Olympiasiegerin sehe“, sagt Benjamin (9). Er spielt Fußball beim HSV und schwimmt bei der SGL. Ecker-Rosendahl reicht die Medaillen, die an langen Ketten hängen, herum. SGL-Präsident Helmut Hermanns erklärt sie und ermuntert die Kinder, auch das zu lesen, was auf den Rändern der glänzenden Auszeichnung eingeraviert ist. „Da sind ja nackte Männer drauf.“ Die Kinder kichern, drehen die Medaillen und lesen. Max und Justus buchstabieren: „4x100-Meter-Staffel“, „Weitsprung“ und auf der Silbermedaille: „Fünfkampf“.

„Das war schon spannend“, erinnert sich Hermanns. „Innerhalb einer Stunde gab es vier Goldmedaillen für Deutschland.“ Diese Begeisterung können die Kinder nicht nachvollziehen, dafür entlockt ihnen Ecker-Rosendahl ihre sportlichen Vorlieben. „Was muss man beim Weitsprung können?“, fragt sie in die Runde. „Laufen, springen, landen“, sagt ein Knirps. Doch der Olympiasiegerin, die selbst als Trainerin bei Bayer 04 in Leverkusen gearbeitet hat, fehlt da noch etwas. „Das Fliegen. Es sind nur wenige Sekunden. Aber die sind toll“, erzählt die passionierte Leichtathletin begeistert.

Bei der Frage nach dem Vierkampf hebt Christoph Welsch (10) den Finger. Weitsprung, Sprint, Staffel und Weitwurf.“ Das will er auch mal machen, sagt der Zehnjährige, der aus einer ambitionierten Leichtathletik-Familie stammt. „Ich gehe bald zum TSV Bayer 04.“ Das passende Trikot trägt er bereits. Anna (7), die sich ein Autogramm der Berühmtheit auf ihren pinkfarbenen Turnschuh geben lässt, sieht Alternativen. „Ich würde lieber reiten“, sagt sie. Das Camp gefällt ihr aber trotzdem. Dort verbringen die Kinder den ganzen Tag, inklusive Mittagessen. „Die Nachfrage nach Camps steigt ständig“, sagt SGL-Sprecherin Kristin Erven-Hoppe.