Ordnungs- und Standesamtsleiter geht in den Ruhestand
Manfred Rommel war Leiter des Ordnungs- und Standesamts, später Personalchef. Am Donnerstag ist sein letzter Arbeitstag.
Langenfeld. Noch hängt die Fotocollage über dem Konferenztisch in seinem Büro. Zu jedem der Schnipsel hat Manfred Rommel eine Geschichte parat. „Das war das Abschiedsgeschenk meiner Kollegen, als ich 1990 in das Personalamt wechselte“, sagt der 64-Jährige. Zuvor hatte Rommel das Ordnungsamt geleitet. Und das hatte er leidenschaftlich gerne getan.
Am Donnerstagabend wird Manfred Rommel den Bilderrahmen von der Wand nehmen. Der Ruhestand beginnt. Für ihn ein nicht ganz passender Ausdruck für die Zeit nach seiner Berufstätigkeit. Denn von Ruhe könne nicht wirklich die Rede sein. „Ich muss aufpassen, dass mir noch ein wenig Zeit für mich bleibt“, sagt er. Seine Ehrenämter will Rommel weiter ausüben, seinen Schrebergarten — der zum Leidwesen seiner Nachbarn bis dato „biologisch-dynamisch“ gehalten wurde — in Schuss bringen und für seine Tochter und deren Familie ein Haus in der Nähe sanieren. „Ich werde jedoch eher als Bauleiter agieren“, sagt Rommel, kreuzt die Handgelenke vor der Brust und lacht. „Handwerklich bin ich da keine Unterstützung.“
Im März 1979 kam Manfred Rommel nach seiner Ausbildung zur Langenfelder Stadtverwaltung. Sechs Jahre später übernahm er die Leitung des zusammengelegten Ordnungs-, Standes- und Rechtsamts. „Für viele gehört es zu den Höhepunkten, als Standesbeamter Paare zu trauen“, sagt Rommel. Und es habe auch bei ihm kuriose Momente gegeben. „Kurz nach der Trauung hat ein Paar mich gefragt, ob die Sparkasse noch geöffnet habe. Schließlich könnten sie doch jetzt den Prämiensparvertrag in Anspruch nehmen“, erinnert sich Rommel.
Seine spannendste Zeit sei jedoch im Ordnungsamt gewesen. „Ich kam an einigen Tagen morgens gar nicht dazu, meine Jacke auszuziehen. Da standen schon die Leute mit ihren Beschwerden vorm Büro“, sagt er. Noch Jahre später habe es Leute gegeben, die an seiner privaten Haustür geklingelt hätten. „Diesen Lärm müssen Sie sich anhören.“ Diesen Satz habe Rommel häufig gehört.
Als ihm 1990 vorgeschlagen wurde, das Haupt- und Personalamt zu übernehmen, bat Rommel um Bedenkzeit. Zu gerne hatte er mit seinem Team gearbeitet. „Es ist etwas ganz anderes, die Bevölkerung als Kunden zu haben oder die eigenen Kollegen“, sagt er.
Seinen letzten Arbeitstag verbringt er mit gemischten Gefühlen. „Ich freue ich mich auf neue Aufgaben. Ich werde mein Team aber sehr vermissen.“