Pferdesportler sind gerettet
Das Land verzichtet auf den Einspruch gegen das Urteil des Verwaltungsgerichts. Nun muss der Verband definitiv keine drei Millionen Euro zurückerstatten.
Langenfeld. Letzte Stunden bis zur Entscheidung über Millionen von Euro: Mit Zeigerschlag auf 0 Uhr — der Freitag hatte begonnen — war die Einspruchsfrist beim Verwaltungsgericht Düsseldorf in Sachen Land gegen Pferdesportverband Rheinland (PSVR) mit Sitz auf Gut Langfort abgelaufen. „Ich habe keinen Einspruch vorliegen. Dabei habe ich die Mittagspost noch abgewartet. Alles deutet darauf hin, dass das Urteil rechtskräftig ist“, sagte gestern Nachmittag Richter Winfried Schwerdtfeger auf WZ-Anfrage.
Hintergrund: Der PSVR zog vor gut zehn Jahren von Wülfrath nach Langenfeld um. Der damit verbundene Neubau wurde mit Landesmitteln gefördert. Später wurden drei Millionen Euro zurückgefordert. Der Vorwurf: erhebliche formale Fehler.
Der damalige Vorstand des Pferdesportverbandes hatte es unter anderem versäumt, europaweit auszuschreiben. „Es sind Fehler gemacht worden. Aber es war aus Unwissenheit und Termindruck. Keiner hat sich persönlich bereichert“, beteuerte Rolf-Peter Fuß wiederholt. Er ist inzwischen der PSVR-Geschäftsführer.
Der Argumentation des Reitsportvereins folgte Mitte September schließlich auch die zehnte Kammer des Düsseldorfer Verwaltungsgerichts. Allerdings blieb der vom Land beauftragten NRW-Landwirtschaftskammer die Möglichkeit der Berufung. Dann hätte sich abschließend das Oberverwaltungsgericht in Münster mit dem Fall beschäftigen müssen.
Rolf-Peter Fuß erfuhr gestern von der WZ, dass laut Gericht kein Einspruch vorliegt. „Ich hatte vor, am Montag unseren Anwalt anzurufen. Die Nachricht ist natürlich toll. Hätte das Land recht bekommen, wäre das unser Ruin gewesen“, war seine erste Reaktion.