Polnische Woche in Monheim: Fremde werden Freunde

Der Nachbar im Osten stand in Monheim eine Woche lang im Mittelpunkt.

Monheim. Polnische Folklore stand am Sonntag auf dem Programm der Begegnungswoche mit Polen. Eingeladen hatte der Freundeskreis Malbork der mit der Europa Union, der Peter-Ustinov-Gesamtschule, der VHS und der Stadt das Nachbarland vorstellen will.

"Bisher sind alle Programmpunkte sehr gut gewesen", sagte Manfred Klein, Vorsitzender der Europa Union in Monheim am Rhein. Und Margret Jennichen kann ihm da nur zustimmen: "Der Gottesdienst war spitze und auch das Konzert im Schelmenturn war toll", meinte die Vorsitzende des Freundeskreises.

"Wir wollen die Länder vorstellen, die 2004 der Europäischen Union beigetreten sind", erläuterte Klein die Intention der Begegnungswoche. In den vergangenen Jahren wurden von den zehn beigetretenen Ländern bereits Lettland, Ungarn und Tschechien zum Thema gemacht.

Seit 2005 besteht die Partnerschaft Monheims mit der polnischen Stadt Malbork. Beide haben einiges gemeinsam. Da ist beispielsweise die Marienburg, die an den gleichnamigen Hauptsitz des Deutschen Ritterordens in Westpreußen erinnern sollte. Die polnische Burg war bis 1454 Sitz des deutschen Ritterordens, in dem der Monheimer Winrich von Kniprode Hochmeister war.

"Wir wollten die Kontakte intensivieren und auffrischen - das ist uns auf jeden Fall gelungen", sagte Margret Jennichen. "Am Freitag haben wir Polen mit allen Sinnen genossen", berichtet Klein. Denn bei dem bunten Abend wurden Kulinarisches und Kulturelles vorgestellt. Und auch am Sonntag stand vor allem das Kennenlernen der Kultur im Vordergrund.

Dazu trat die Tanz- und Folkloregruppe "Perelka" auf, die seit 1988 in traditioneller Kleidung auftritt. "Es macht einfach unheimlich viel Spaß zu tanzen", sagte Karolina Piaskowska. Die 19-Jährige kommt ursprünglich aus Zabrze in Schlesien und lebt seit sechs Jahren in Deutschland, will die polnische Kultur aber nicht verlieren. "Ich habe hier viele Freunde gefunden und kann so auch meine Sprache pflegen", sagte sie.

Die Jugendlichen hatten sichtlich Freude an den traditionellen Tänzen - und die Zuschauer ebenfalls. "Die Polen bringen einfach eine unheimlich gute Stimmung, sobald Musik erklingt und sie tanzen, kann es nur phantastisch werden", schwärmte Klein.

Auch Elisabeth Oebels war von den Gästen begeistert. Sie selbst hat vor einigen Jahren zwei polnische Mädchen bei sich zu Gast gehabt. "Als sie wieder fahren mussten, sind die Tränen geflossen", erinnert sie sich.

Margret Jennichen ist mit dem Verlauf der polnischen Woche absolut zufrieden: "Die Resonanz ist sehr gut", sagte sie.