Rente soll Anreiz für Feuerwehrleute bieten

Stadt verspricht sich von der Altersversorgung für freiwillige Kräfte eine stärkere Bindung.

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Monheim. Für die Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehr in Monheim soll eine private Altersvorsorge in Form einer Rente eingeführt werden. Dafür sollen jährlich 30 000 Euro bereitgestellt werden. Das hat der Rat einstimmig beschlossen. „Derzeit werden entsprechende Angebote von Versicherungen eingeholt“, sagt Feuerwehrchef Hartmut Baur.

Lisa Pientak. Peto-Fraktionsvorsitzende

Die Peto-Fraktion hatte im vergangenen Herbst den Antrag für die Feuerwehrrente eingebracht. „Wir wollen damit dieses besondere Ehrenamt würdigen und die ehrenamtlichen Wehrleute zu einer dauerhaften Mitarbeit motivieren“, sagt die Fraktionsvorsitzende Lisa Pientak. „Wenn wir uns im Brandschutz nicht auf eine gut funktionierende Freiwillige Feuerwehr stützen könnten, müssten wir mehr hauptamtliche Wehrleute einstellen.“ Für jedes Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr soll ein jährlicher Sockelbetrag von 200 Euro eingezahlt werden, sofern sich der-/diejenige mindestens an 70 Prozent des regulären Übungsdienstes (laut Dienstplan) beteiligt. Darüber hinaus werden für jede Teilnahme an Einsätzen und zusätzlichen Übungsdiensten der Sondereinheiten und der Jugendfeuerwehr Bonuspunkte gewährt, die auf den Sockelbetrag aufgeschlagen werden. Grundsätzlich werden die Leistungen erst mit dem Erreichen des 65. Lebensjahres fällig.

„Die Rente ist ein Baustein des noch in Arbeit befindlichen Motivationskonzeptes, das wiederum auf einer Empfehlung aus dem Brandschutzbedarfsplan von 2012 beruht“, sagt Baur. Danach muss die Stadt mittelfristig die Zahl ihrer Freiwilligen erhöhen, um sicher zu stellen, dass ein Mindestanteil tagsüber für Einsätze verfügbar ist. Sie muss also nicht nur neue Kräfte rekrutieren, sondern auch die vorhandenen „bei der Stange halten“. Denn, während die Freiwilligen der Wehr vor 35 Jahren oftmals bis zur Verrentung angehörten, beobachtet Baur heute zunehmend, dass diese mit einem Arbeitsplatzwechsel oder einer Familiengründung austreten. Und: „Früher waren mehr selbstständige Handwerker in der Feuerwehr, die haben heute keine Zeit mehr, sich zu engagieren.“

Deshalb erhofft er sich von dem Pilotprojekt „Feuerwehrensache NRW“ mehr Erkenntnisse. In einer Arbeitsgruppe der Initiative von Bundesinnenministerium und dem Verband der Feuerwehren geht man etwa der Frage nach, warum Menschen in die Freiwillige Feuerwehr gehen, sie verlassen und welcher persönliche Rahmen im Falle des Eintritts erwartet wird. „Viele Menschen sind heute beruflich mehr eingespannt als früher und wollen ihre eng bemesse Freizeit mit der Familie verbringen“, weiß Baur. Andererseits werde die Tätigkeit bei der Freiwilligen Feuerwehr durch neue Ausbildungsvorschriften anspruchsvoller. „Deshalb soll das Bonussystem Anreize schaffen, damit diejenigen die besondere Techniken beherrschen, bei uns bleiben“, ergänzt Lisa Pientak .

Nachdem jetzt in die geänderte Satzung über die Feuerwehr die Einführung der Rente aufgenommen wurde, muss noch eine konkrete Richtlinie erlassen werden, die auf einem entsprechenden Vertrag mit einer Versicherung fußt.