Monheim Kulturhallen-Führung weckt Erinnerungen
Monheim. · Geschäftsführer Martin Witkowski erläuterte, wie die Halle in vier Jahren aussehen soll.
Der Chef der Kulturraffinerie K 714 wird nicht müde, den Monheimern die Pläne für das historische Bauwerk am Rhein zu erklären: „Die Kulturraffinerie soll Treffpunkt für Monheimer werden und zugleich Visitenkarte der Stadt.“ So steigt der ehemalige Geschäftsführer der Düsseldorfer Tonhalle in die Führung ein, erläutert, was an welcher Stelle der großen Halle entstehen soll.
Ausgangspunkt ist der künftige Backstage-Bereich. Auf einem Plan sind die verschiedenen Abteilungen skizziert: Gastronomie, Bühne, Stuhlreihen, mobiles Parkett, das Foyer sowie Kassenbereich, kleinere Aufführungsstätten und Verwaltung. „Jetzt stehen Sie auf der Bühne“, gibt Witkowski Orientierung und erklärt das Modell „Schuhkarton“. „Für die Bühne nebst Technik bekommt die Halle einen Aufsatz. Der wird wie ein ,Schuhkarton’ aufgesetzt und in den Rundbögen verankert“, erläutert Witkowski. Für den 18 Meter hohen Kubus würden Teile des Dachs weggenommen, und eine der Säulen, die nicht unter Denkmalschutz steht. „Auch wenn man vermuten würde, dass die Fassade denkmalgeschützt ist“, so Witkowski weiter, „sind es die Originalsäulen, die aus den Jahren 1912/14 stammen.“ Diese sollen erhalten bleiben.
Die Gruppe auf der „Noch-nicht-Bühne“ steht und staunt. Aber: „Die Höhe von 18 Metern werden Sie so nicht erleben. Vier Meter werden vermutlich für Technik und weitere zwei für Akkustik benötigt, sodass die tatsächliche Raumhöhe zwölf Meter hat“, sagt Witkowski, der seine Stelle im September antrat und sie mit Begeisterung ausfüllt. Die gibt er an seine Zuhörer weiter. Die Substanz der Halle, die zuletzt von Hammesfahr als Lager genutzt und auch beheizt wurde, sei gut.
Im Jahr 2023 sollen die
Arbeiten abgeschlossen sein
Witkowski hofft, dass die Halle, die Möglichkeiten bietet für Theateraufführungen, Konzerte, Musicals, Betriebsfeiern und Vereinstreffen – „eine eierlegende Wollmilchsau“ also – 2023 fertig wird. „Doch man weiß nie, was sich während der Bauarbeiten noch ergibt.“ Derzeit würden die Pläne ausgearbeitet. Die Halle müsse saniert werden, bevor mit den eigentlichen Arbeiten begonnen werden kann: „Vieles ist noch im Fluss, die Pläne sind nicht in Stein gemeißelt.“
„Wir brauchen in Monheim dringend eine Halle“, sagt Dag Sterzinger, der sich in vielen Vereinen engagiert. Erfreut über den Umbau und über die angekündigten Events ist auch Olaf Dytrt. „Ich bin gespannt auf die Jazzkonzerte“, sagt er. Er spiele selbst in einer Band. Erinnerungen an eine nicht so gute Zeit kommen bei Rudolph Pohlmann auf. Er ist mit seiner Tochter Theresia gekommen und 92 Jahre alt. Er hat als Schüler noch in den 1940er Jahren in der Halle Fässer gespült. „Da kommt einiges hoch“, sagt er und schiebt seine Gehilfe vor sich her durch die Hallen. Ob mit der Eröffnung der Halle alle anderen Spielorte in der Stadt wegfallen, will Urania Schumacher aus Hitdorf wissen. „Nein“, sagt Witkowski: „Wir werden unsere Angebote auf die Spielorte abstimmen.“ Er kündigt eine hochkarätige Chorreihe in den Kirchen an.