S-Bahn-Strecke: Politiker pfeifen Verwaltung zurück
Im Fachausschuss halten CDU, SPD, Grüne und BGL die Möglichkeit von Haltepunkten in Immigrath und Richrath offen.
Die Schienenstrecke durchquert Langenfeld am Rande der Innenstadt, doch die Züge darauf ziehen nur Güterwaggons. Mit ihrem Vorhaben, den auf diesen Gleisen 1982 eingestellten Personenverkehr für immer abzuschreiben und die im Regionalplan-Entwurf als reaktivierbar geltenden Haltepunkte Immigrath und Richrath zu streichen, war die Stadtverwaltung indes vorschnell. Viele Langenfelder hegen der Wunsch, über die Güterzugstrecke eine S-Bahn zwischen Opladen und Hilden mit den beiden Langenfelder Haltepunkten fahren zu lassen. So sehen es auch die Stadtpolitiker: Im Planungsausschuss pfiffen sie die Stadtverwaltung zurück.
„Wir teilen nicht die Meinung, dass diese beiden Haltepunkte wegfallen sollen“, sagte in der Sitzung Barbara Zwank-Mielke (CDU) in Richtung des Planungsamtschefs Stephan Anhalt. Er hatte in seiner Stellungnahme zum Regionalplan-Entwurf aus Langenfelder Sicht vorgeschlagen, die beiden ÖPNV-Haltepunkte in Immigrath und Richrath endgültig zu streichen. Aus seiner Sicht sei die Strecke viel zu sehr durch den Warentransport beansprucht. Außerdem wäre die Wiederbelebung des ÖPNV auf diesem Abschnitt nach seiner Ansicht „kontraproduktiv zu unserer Forderung, den Takt der S-Bahn-Linie S 6 auf der Strecke in Richtung Köln zu verdichten“.
Barbara Zwank-Mielke (CDU)
Zwar gibt es nach Angaben eines Bahnsprechers aktuell keinen Vorstoß, den Personenverkehr zwischen Opladen und Hilden zu reaktivieren. Doch im Planungsausschuss sträubten sich mit Ausnahme der FDP alle Parteien gegen die von Anhalt beabsichtigte Streichung der Haltepunkte Immigrath und Richrath aus dem Regionalplan-Entwurf. „Die Mehrheit der Langenfelder Bürger würde solch eine zusätzliche S-Bahn-Verbindung ganz sicher begrüßen“, meinte Zwank-Mielke. „Wenigstens die Hoffnung auf eine mittel- bis langfristige Realisierung sollte bestehen bleiben, auch wenn dann städtischerseits Investitionen in die S-Bahnhöfe nötig sein werden.“
Heike Lützenkirchen (SPD) befürwortete den CDU-Antrag, auch Grüne und BGL wollen die Möglichkeiten für S-Bahnverkehr auf der Güterzugstrecke offenhalten. Auf Anhalts Einwand hin, dass durch die Festlegung der Haltepunkte im Regionalplan das umliegende Gelände nur eingeschränkt als Wohn- oder Gewerbeflächen entwickelt werden könnten, entgegnete Dr. Günter Herweg (Grüne): „Die Haltepunkte wären im Gegenteil gut für die Stadtentwicklung. Berufspendler müssen nicht unbedingt mit dem Auto fahren und die Straßen verstopfen, sondern können auch die S-Bahn benutzen.“