Salvador Dalí zu Gast in Langenfeld

Bis zum 5. Mai zeigt das Kulturelle Forum 64 Werke des großen Surrealisten.

Langenfeld. Einen regen Besucherandrang verspricht sich Hella-Sabrina Lange, Leiterin des Kulturellen Forums im Freiherr-vom-Stein-Haus, von ihrer neuesten Ausstellung. Und der ist ihr vermutlich sicher. Nach Knallern wie den Fotografien von Dieter Nuhr oder die Lego-Sonderausstellung eröffnete am Sonntag „Salvador Dalí: Hölle — Fegefeuer — Paradies“. Bis zum 5. Mai können Besucher kostenlos 64 Werke des großen Surrealisten betrachten, die ihn teilweise von einer eher weniger bekannten Seite zeigen.

Die Ausstellung teilt sich in drei Bereiche: Hölle, Fegefeuer, Paradies - entsprechend dem Hauptthema der „Göttlichen Komödie“, dem wohl bekanntesten Werk des italienischen Dichters und Philosophen Dante Alighieri (1265 bis 1321). Mehr als zehn Jahre lang gestaltete Dante die Vision der Reise eines Lebenden durch die drei Bereiche des Jenseits: Hölle, Fegefeuer, Paradies.

Die Geschichte ist in insgesamt 100 Gesänge aufgeteilt — ebenso Dalís Werke. „Dalì war vom italienischen Staat beauftragt worden, die Göttliche Komödie zu illustrieren“, sagt Lange. „Der Auftrag wurde später dann allerdings zurückgezogen.“ Dalì, ganz Meister der Selbstvermarktung, ließ seine entworfenen Aquarelle dennoch drucken und auf den Markt bringen. Die Originale ließ er bei seiner Privataudienz bei Papst Pius XII. segnen.

Die Langenfelder Schau orientiert sich an den drei Bereichen der Handlung. Der Besucher geht durch Hölle, Fegefeuer und gelangt dann ins Paradies. „Wobei ich die Hölle am interessantesten finde“, sagt Lange.

Und tatsächlich stechen Bilder wie der Selbstmörderwald oder Minotaurus durch kräftige und dunkle Farben hervor. Die Holzschnitte hängen vor rostrot angestrichenen Wänden. „Hier gibt es interessante Charaktere, die uns auch aus anderen literarischen Werken bekannt sind“, sagt Lange. Wie der Fährmann Charon aus der griechischen Mythologie. Auch bei Dante und Dalí hilft Charon den Lebenden bei der Überfahrt ins Reich der Toten.

Fegefeuer und Paradies liegen im Kulturellen Forum dicht nebeneinander. Zu erkennen einerseits durch die blutrote beziehungsweise pastellgrüne Wandfarbe und andererseits durch Dalís Kunst.

Sein Werk „Geiz und Verschwendung“ springt den Ausstellungsbesucher förmlich an. Ein typischer Dalí. Surrealismus in seiner Urform. Ebenso „Der gefallene Engel“ — mit hängendem Kopf, giftgrün angelaufenen Flügeln, und Schubladen, die aus seinem Torso herausragen. So sitzt er da und wartet im Fegefeuer. Trotzdem zählt die Göttliche Komödie nicht mehr zu Dalís surrealistischer Epoche, sondern wird eher in seiner klassischen Phase angesiedelt. Vor allem im Paradies wird das deutlich.

Nur einige Schritte neben dem Fegefeuer lockt der dritte Bereich der Göttlichen Komödie mit ruhigen Pastelltönen und geschwungenen, eben klassischen Pinselstrichen. So bietet die Ausstellung im Kulturellen Forum Besuchern die Möglichkeit, Salvador Dalí in seiner absoluten Vielseitigkeit kennenzulernen.