Schnäppchen für Musikliebhaber
Musikschule Monheim versteigerte bei einer Auktion alte Instrumente.
Monheim. Musikschule Monheim, Kammermusiksaal, 5. Stock. Das einzige Instrument, das ertönt, ist ein Hammer. Alle anderen kommen unter selbigen, wenn auch nur sinnbildlich. „25 Euro zum dritten. Die Zither geht für 25 Euro an den jungen Mann im grünen Jacket“, ruft Hans-Peter Anstatt. Eigentlich kümmert sich der 55-Jährige im Rathaus um Sozialthemen, doch an diesem Abend hilft er als Auktionator aus. Zusammen mit der Kunstschule hat die Musikschule zur Versteigerung von ausgemustertem Inventar geladen: Instrumente vor allem, dazu zum Beispiel Lautsprecherboxen, Staffeleien, Konvolute von Kabeln.
Anstatt trägt eine kunterbunte Krawatte mit Cello-Motiv. Aber nicht nur äußerlich ist er der richtige Mann am Hammer: In St. Gereon hilft er hin und wieder als Organist aus. Außerdem beliebt er zu scherzen. „Viel Vergnügen, denn darum geht es“, hat Musikschul-Vize Jörg Sommerfeld zu Versteigerungsbeginn den etwa 30 Leuten im Saal gewünscht.
„Wir verschleudern hier kein städtisches Vermögen“, hat Sommerfeld vor der Versteigerung klargestellt: „Die Instrumente sind nach langjährigem Gebrauch nicht mehr einsetzbar oder entsprechen nicht mehr heutigem Standard. Eine Reparatur würde sich nicht rechnen.“ Vielleicht könnten Bastler was damit anfangen. Oder jemand, der seinen Partykeller dekorieren will. „Schämen Sie sich also nicht, wenn Sie ein Schnäppchen machen!“
Die Anwesenden nehmen den Musiklehrer beim Wort. Eine junge Frau im AC/DC-Hoody ersteigert eine Gitarre ohne Saiten für fünf Euro, eine fröhliche Frau mittleren Alters eine Fanfare für zehn Euro, ein Bandleadertyp der Marke Wolfgang Niedecken vier Faltzelte für 45 Euro. Die schwersten Gegenstände sind zwei Werkbänke. Sie gehen für 27 und für 100 Euro weg. „Das ist aufregend“, sagt die fröhliche Frau mit der Fanfare zu ihrer Sitznachbarin und meint damit Bieter-Duelle wie das um ein Yamaha-Keyboard. Der Gitarrist Michiel Wiesenekker (33) will es für 15 Euro haben, am Ende sind 90 fällig.
Spaß haben er und sein Kollege Christopher Esch (30) aber auch so. „Das ist eine schöne Gelegenheit, billig an Instrumente zum Ausprobieren zu kommen“, sagt Wiesenekker in der Besichtigungsstunde vor Auktionsbeginn. 80 Prozent der Sachen sind die Musik- und die Kunstschule am Ende los. „Die Einnahmen, insgesamt mehr als 1000 Euro, werden wir in Neuanschaffung stecken“, sagt Jörg Sommerfeld.