Schürreskarren-Rennen: Mit Holzkarre und Holzklompen
Das traditionelle Schürreskarren-Rennen in Berghausen rief am Wochenende Vereinsmitglieder, Gäste und 23 Kinder auf den Plan. In Kostümen ging es auf die Strecke.
Berghausen. In blütenweißen Hemden, Hosen, Socken und Klompen warten die ersten fünf Rennteilnehmer des Brauchtumsverein Kirmesjonge Berghausen an der Startlinie zum Schürreskarrenrennen. Alle wollen das traditionelle Blaue Band gewinnen. Insgesamt treten in diesem Jahr 43 Vereinsmitglieder und Gäste sowie 23 Kinder gegeneinander in insgesamt 18 Rennen im Rahmen der Berghausener Dorfkirmes an. „Meine Favoriten sind die Mehrfachgewinner des Blauen Bandes, Dirk De Jager und Sebastian Hruzik“, sagt Organisator Andreas Feitl.
Der Berghausener ist selbst seit 43 Jahren Vereinsmitglied, mit neun Jahren mitgelaufen und gewann 1988 das blaue Band. „Da muss man Standvermögen zeigen, trinkfest sein und die richtige Technik haben“, sagt er. Denn das Rennen ist alles andere als einfach. Die erwachsenen Teilnehmer müssen zuvor gut auftanken. Statt Benzin gibt es ein Kölsch an der Startlinie. Im Boxenstopp wird wieder nachgetankt. Natürlich auch mit einem erfrischenden Bierchen.
„Wir möchten Jung und Alt und Neuberghausener Familien für diese Tradition gewinnen. Deshalb lernen die Kinder bei mir im Kindergarten schon ganz früh etwas über das Schürreskarrenrennen. Der Verein braucht schließlich Nachwuchs“, sagt der Leiter des Paulus-Kindergartens, Gregor Heidkamp, der 2013 den Vorsitz des Vereins Kirmesjonge Berghausen übernahm. „Auch die Kinder dürfen natürlich, je nach Alter, mit einem Kettcar oder einer Schürreskarre teilnehmen“, sagt Heidkamp.
Erst einmal heißt es für die Älteren, sich gut zu konzentrieren. Alle Teilnehmer müssen eine Holzkarre auf einer 200 Meterstrecke ohne große Pannen durchs Ziel schieben. Mit Holzklompen an den Füßen müssen die Läufer einen Eimer auf der Karre balancieren. Pannen und leichte Unfälle sind dabei vorprogrammiert — und auch gewollt. Schließlich gibt es einen vereinsinternen Doktor nebst Krankenschwester, die sich um mögliche Notfälle mit Bier, Verband und Riesenplastikspritzen kümmern. Verletzte werden auch schon mal — ob sie wollen oder nicht — auf einer rollenden Trage übereinandergestapelt und zum Ziel zurückgefahren.
Der Verein zählt zurzeit etwa 140 Mitglieder. „Neumitglieder sind jederzeit willkommen“, sagt Heidkamp.