Schule mit Leckerchen - wie Vierbeiner erzogen werden
Erziehung für Vierbeiner: Der Schäferhundeverein bietet einen neuen Kurs an.
Monheim. Muffien, der Neufundländer, Linus, der Bernhardiner, und Amy, die deutsche Dogge, tollen auf der Wiese. Alle drei sind 18 Monate alt. „Da treffen jetzt 150 Kilogramm aufeinander“, sagt Dagmar Hüllenhütter vom Verein für Deutsche Schäferhunde in Monheim. Der Neufundländer wird dominant, unterwirft die Doggendame. „Herrchen oder Frauchen hätten ihren Hund wegreißen müssen“, sagt die Hundexpertin.
In einer Hundeschule lernt nicht nur der Vierbeiner. Auch derjenige, der am anderen Ende der Leine geht, muss sein Verhalten oft ändern. Der Schäferhundeverein, seit 54 Jahren in Monheim, bietet jetzt auf dem Gelände an der Kapellenstraße eine Hundeschule. Ein Schnuppertermin war am vergangenen Freitag, die erste Übungsstunde findet am 10. Februar unter der Leitung von Claudia Ott und Herman Höfer statt.
„Eine Hundeschule sollte eigentlich jeder Hund besuchen“, sagt Dagmar Hüllenhütter. Der Kurs beinhaltet zehn Lernstunden. Ob der Hund dann ausgelernt hat, wird abschließend beurteilt. Kommt der Hund, wenn man ihn ruft, zerrt er an der Leine, springt er Leute an? Zu Beginn der Lehrstunde füllt Herrchen oder Frauchen einen Fragebogen aus. Wie wird der Hund gehalten? Kommt er aus einer Familie mit Kindern? Hatte er Krankheiten, Konflikte mit Menschen, eventuell dem Postboten?
Das Ziel der Hundeschule ist das Vermitteln des „Hundeknigges“, was Herrchen mit Sitz, Platz und Bleib meint. Vermittelt wird auch das Gehen an lockerer Leine, Verkehrssicherheit und der Kontakt zu anderen Artgenossen.
Zehn Hunde springen über die Wiese — Dackel, Labradore, Schäferhunde, Mischlinge. „Der Wunsch nach einer Hundeschule kam von vielen Seiten“, sagt Dagmar Hüllenhütter. Liebevoll, aber konsequent sollte der Hund erzogen werden. Und gehorcht der Hund, dann gibt es auch ein Leckerchen. „Etwas Weiches sollte es sein, ein Stück Fleischwurst, oder auch Salat, etwas, das der Hund schnell verschlingen kann und es auch als Belohnung ansieht“, sagt Claudia Ott vom Schäferhundeverein.
Jago, der dreieinhalbjährige Deutsche Pinscher, hat einen starken Jagdtrieb. Diese alte Rasse wurde vor allem auf vielen Bauernhöfen gehalten. Er ist ein guter Aufpasser, doch er gilt auch als schwer erziehbar. Mit seinem Herrchen wird er regelmäßig kommen. „Auch Menschen müssen lernen. Einem Hund sollte man immer mit Respekt begegnen, man darf ihn nicht einfach streicheln“, so Hüllenhütter.
Der Mensch müsse sich das Vertrauen eines Hundes erarbeiten, sagt Claudia Ott.
In der Hundeschule sind alle Hunderassen willkommen, egal welchen Ausbildungsstand sie haben. Mit Hilfe von Futter wird auf spielerische Art der Grundgehorsam vermittelt. Nach der Erziehung kommt auch der Spaß für den Hund nicht zu kurz. Auf dem weitläufigen Gelände können die Tiere noch eine ganze Weile toben.