Schulform: Die Harmonie ist vorbei

Sascha Steinfels (SPD) wirft Michaela Detlefs-Doege (CDU) vor, sich in Sachen zweite Gesamtschule mit fremden Federn zu schmücken.

Langenfeld. Gerade noch lobte die Verwaltung, allen voran der Bürgermeister, den Schulterschluss der Fraktionen in Sachen neue Schulform. Auch die Landtagswahl war nicht dazu genutzt worden, zum Thema eine Spitze gegen die anderen Fraktionen loszulassen. Doch lange hielt das traute Miteinander nicht. Kurz nach der Veröffentlichung der Pläne, eine zweite Gesamtschule in Langenfeld aufzubauen, beginnt der Zank.

Die SPD schießt in Richtung CDU. Michaela Detlefs-Doege nehme sich heraus, die zweite Gesamtschule für Langenfeld als stolzes Ergebnis der CDU feiern zu wollen, habe sie doch lange gegen die Ausweitung der Gesamtschule gesprochen. „Die Zeichen der Zeit nicht zu erkennen und Realitäten jahrelang zu ignorieren, ist Ausdruck verfehlten politischen Handelns und konsequenter Beratungsresistenz“, sagt SPD-Fraktionsvorsitzender Sascha Steinfels.

Die CDU sei der Meinung, dass für den wichtigen Entwicklungsschritt der Zusammenlegung von drei Schulen in eine neue andere Schule die Zeit erst reif gewesen sein müsse. „Diese Zeit ist schon seit Jahren reif und die Situation der Schülerzahlen hinlänglich bekannt gewesen“, heißt es von der SPD.

Dass die CDU behaupte, sich auf keine Schulform festlegen zu wollen, bevor man konzeptionell wusste, was machbar und sinnvoll ist, hält Steinfels für ein Scheinargument. „Damit gesteht sich die CDU ein, inhaltlich schlecht aufgestellt zu sein und vor allem die Kompetenzen der Langenfelder Verwaltung zu untergraben“, sagt er. Unehrlichkeit sei ein wesentlicher Grund für das gesellschaftliche Misstrauen und die verbreitete Politik-Verdrossenheit. „Umso bedauerlicher, und vor allem dem Anfangsbuchstaben C in der CDU nicht würdig, dass sich genau die Partei mit den Personen auf das Gewinner-Podest erheben, die dort eindeutig nichts zu suchen haben“, so Steinfels.

Michaela Detlefs-Doege (CDU) will sich „nicht auf dieses Diskussionsniveau herablassen“, sachlich aber Stellung nehmen: „Es ging uns immer um ein inhaltliches Konzept der neuen Schule, ein innovatives Profil.“ Das habe der Arbeitskreis erreicht. „Unter diesen Umständen haben wir einer Gesamtschule zugestimmt“, sagt Detlefs-Doege.