Sicht auf den Rhein bleibt erhalten

Die Stadt ändert den Bebauungsplan für den Rheinpark. Würden sich die drei geplanten Kadans-Neubauten am alten Plan ausrichten, wäre der Rheinblick vom Monberg verdeckt.

Foto: Ralph Matzerath

Monheim. Seitdem der Gewerbesteuersatz erneut gesenkt wurde, erhält die städtische Wirtschaftsförderung immer mehr Anfragen nach Gewerbeflächen. Inzwischen ist auch das in vier Quadranten aufgeteilte große Baufeld im Gewerbegebiet Rheinpark direkt vor dem Monberg vollständig verkauft. Dort aber ergab sich eine Kollision mit den touristischen Plänen der Stadt. Wenn nämlich die insgesamt drei Neubauten des Projektentwicklers Kadans Real Estate GmbH nach den Festsetzungen des gültigen Bebauungsplanes 84 M gebaut würden, wäre die Hauptsichtachse zwischen dem Monberg und dem Rhein vollständig verdeckt. Ein Aussichtsberg ohne Aussicht also.

Thomas Waters, Stadtplaner

„Als der B-Plan 1992 aufgelegt wurde, gab es dort oben noch keine Gastronomie“, sagt Stadtplaner Thomas Waters. Deshalb habe die Stadt jetzt die Baufenster neu zugeschnitten und die zulässigen Gebäudehöhen so gestaffelt, dass dem Monberg Sichtachsen zum Rhein und in die weitere Landschaft erhalten bleiben. Schon als der 1. Bauabschnitt des Rheinpark Carrees mit dem Firmensitz von Goldbeck entstand, wurde eine Grundsatzentscheidung zum Erhalt der Sichtachsen gefällt, erklärt Thomas Zitzmann, stellvertretender Leiter der Wirtschaftsförderung. Statt des möglichen Querriegels ließ sich Projektentwickler Kadans auf ein rechteckiges Gebäude parallel zur Wasserachse ein. Der 2. Bauabschnitt, in den Oxea einziehen wird, wird parallel dazu — mit einigem Abstand — neben dem BASF-Gebäude errichtet werden.

Direkt dahinter, auf der als Parkfläche genutzten Brache, wird Kadans das Monberg Office bauen lassen. In der letzten Reihe — direkt am Fuße des Monbergs — ist ein Parkhaus mit 350 Plätzen vorgesehen, denn die bisherigen Parkflächen werden weitgehend bebaut.

Während der bisherige Plan eine Gebäudehöhe von 20 Metern plus punktueller Höhen von 24 Metern zuließ, soll durch die jetzt dem Rat empfohlenen Änderung die Höhe der Gebäudesockel auf zehn Meter begrenzt werden. Die Aufbauten dürfen in einem festgelegten Rahmen eine Höhe von 20 Metern erreichen. „Anhand des Altbestandes konnten wir sehen, dass, wenn ein Gebäude die 3. Etage übersteigt, man vom Monberg aus nicht mehr den Rhein sehen kann“, sagt Zitzmann. Deshalb wurde das Parkhaus auf 15,10 Meter begrenzt.

Der ursprünglich geplante Gebäudekörper des Monberg Office musste sogar um 90 Grad gedreht werden, um sich den neuen Festsetzungen anzupassen, so Zitzmann. „Vorher war die breitere Seite zum Rhein ausgerichtet.“ Jetzt bliebe in Verlängerung der Lücke zwischen den beiden Rheinpark Carree-Bauten auch zwischen den Gebäuden von Kadans und der Elakari Estate GmbH eine Sichtachse offen. Das chinesische Unternehmen hat zusätzlich zu dem Grundstück hinter dem Goldbeck-Firmensitz, wo ein Bürogebäude entstanden ist, auch den Nachbarquadranten am Fuße des Monbergs erworben. Dort könnte über das zehn Meter hohe Sockelgebäude hinaus ein bis zu 24 Meter hoher Turm errichtet werden.