Begehrter Pharmastandort
20 Mitarbeiter arbeiten bei Fidia auf 600 Quadratmetern.
Monheim. Deutschlandweit, also auch im Südkreis Mettmann, leiden rund acht Prozent der Menschen an Arthrose. Vermutlich wissen nur wenige Monheimer, dass in der Gänselieselstadt der weltweite Marktführer für Arthrose-Arzneien und Medizinprodukte eine seiner sechs Niederlassungen unterhält, neben Standorten wie New York, Madrid, Dubai oder Moskau.
Die Monheimer Fidia-Pharma GmbH begann 2013 als Startup und 100-prozentige Tochter der 1946 in Bologna gegründeten und in Abano Terme ansässigen italienischen Fidia Farmaceutici Spa. Der Konzern entwickelt und produziert vorrangig medizinische Produkte, die Hyaluronsäure enthalten. Das früher aus Hahnenkämmen gewonnene, heute synthetisch hergestellte Molekül findet bei Fidia Anwendung in der Orthopädie, der Wundversorgung und zukünftig verstärkt in der ästhetischen Medizin. Mehr als 900 internationale Patente, 30 aktuelle Forschungsprojekte, auch an der Uni Köln, 600 Mitarbeiter und 190 Millionen Euro Umsatz zeigen die Bedeutung des Unternehmens. Jetzt arbeiten die inzwischen 20 Mitarbeiter auf 600 Quadratmetern in schicken Räumen an der Opladener Straße 149.
„Monheim war in Italien als Pharma-Standort bekannt“, erklärt Mark Geißler, General-Manager und „Mann der ersten Stunde“, zur Standortentscheidung. Dazu kamen die verkehrsgünstige Lage, und vertretbare Mietkonditionen. Der 42-jährige studierte Medizin und Betriebswirtschaft und arbeitete früher selbst bei Schwarz-Pharma, heute UCB. Die niedrige Gewerbesteuer war damals für Fidia kein primäres Thema, jetzt — bei jährlich fünf Millionen Umsatz — ist es „eine willkommene Ergänzung“. In Monheim wird „nur“ der Vertrieb der in Italien hergestellten Produkte gemanagt. Zwölf Außendienstler sind unterwegs, bis Ende 2016 soll deren Zahl weiter steigen. Auf dem Markt sind primär Fidia-Produkte zur Arthrosebehandlung durch Injektionen sowie zur medizinischen und pflegerischen Wundversorgung, „Bei drei unserer Produkte zur aktiven Wundversorgung mit dem Wirkstoff Hyaluronsäure werden die Kosten von der gesetzlichen Krankenversicherung erstattet“, so Geißler. Als neue Geschäftsfelder werden Chirurgie und Ästhetik aufgebaut.