Silag-Chef kauft 64 Oldies
Die Langenfelder Firma hat den Zuschlag für Teile der Autosammlung von Karmann erhalten. Jetzt plant Lapawa ein Automuseum.
Langenfeld. Siegfried Lapawa sieht es praktisch schon vor sich: Autoliebhaber schlendern an den historischen Autos aus der Karmann-Sammlung vorbei, die polierten Wagen lassen das Herz der Besucher höher schlagen. Noch ist es nicht mehr als eine Idee, doch der Chef der in Langenfeld ansässigen Firma Silag AG setzt alles daran, seine Vision auch umzusetzen: Er will Autos der ursprünglichen Karmann-Sammlung in einem Museum der Öffentlichkeit zugänglich machen — möglicherweise sogar in Langenfeld.
Im April 2009 hatte Karmann Insolvenz angemeldet. Dies bedeutete nicht das Ende von Karmann, aber das Ende der mehr als 100 Jahre lang zusammengetragenen Karmann-Autosammlung. Volkswagen sicherte sich 73 größtenteils historische Fahrzeuge aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg bis heute. Die Sammlung umfasst insgesamt 137 Fahrzeuge. Der Rest der Sammlung wurde in einem Bieterverfahren vom Insolvenzverwalter verkauft.
Seit Juli vergangenen Jahres bemühte sich Silag um den Erwerb der Sammlung, mit dem Ziel, diese der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Jetzt hat es geklappt: der Zuschlag für die restlichen Fahrzeuge der Karmann-Sammlung erhielt Silag. Damit wäre für Chef Siegfried Lapawa eigentlich der Weg frei, um seinen Traum, die Liebhaberstücke öffentlich zu präsentieren, in die Tat umzusetzen. Doch erst einmal stehen weitere Gespräche mit Volkswagen an. Denn der VW-Konzern, der die insolvente Firma Karmann vor zwei Jahren samt der historischen VW-Modelle von Karmann übernommen hatte, will eigentlich die komplette, auf 7,5 Millionen Euro geschätzte, Sammlung zusammenhalten. Die meisten der Wagen sind Cabriolets fast aller deutscher Automarken.
Zwölf unterschiedliche Hersteller sind in der Sammlung vertreten, darunter auch Stücke der längst vom Automarkt verschwundenen Firma Adler. Falls es bei den Gesprächen mit VW nicht zu einer Einigung kommen sollte, kann sich Lapawa vorstellen, nur seinen Teil der Fahrzeug-Sammlung auszustellen. „Sicher wäre es wünschenswert, wenn die komplette Sammlung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht würde. Mit VW laufen zurzeit konstruktive Gespräche“, verrät Lapawa.
Wo sie dann zu sehen sein wird, weiß Lapawa noch nicht. „In Solingen-Gräfrath auf dem Gelände des ehemaligen Bahnhofs oder auf dem früheren Areal der Silag-Hauptverwaltung“, überlegt Lapawa. Aber auch Langenfeld sei ein interessanter Standort.