So empfängt Monheim seine Gäste
Das Gelände der ehemaligen Shell-Verwaltung wird als Eingangstor zur Stadt komplett neu gestaltet.
Noch ist reichlich Fantasie nötig, um sich die Zukunft des Areals rund um die ehemalige Shell-Verwaltung vorzustellen. Grauer Asphalt und diffus angeordnete Parkplätze prägen das eher triste Bild. Hinzu kommt der etwa 26 Meter hohe benachbarte Wohnblock, der optisch alles andere dominiert. Laut Bürgermeister Daniel Zimmermann handelt es sich trotzdem um eines der „letzten Filetgrundstücke“ im Stadtgebiet.
„Wir haben nicht viele Flächen in dieser prominenten Lage“, meint der Verwaltungschef. „Es wäre Verschwendung, dieses Potenzial nicht zu nutzen.“ Bei einer Ortsbegehung stellte Zimmermann die aktuelle Planung vor. Die prägende Komponente der Planung sind drei Wohnhäuser, die von dem Architekten Oliver Konrath entworfen und von Gernot Paeschke gebaut werden. Ihre Form soll an Kieselsteine am Rheinufer erinnern. Das sechsgeschossige Hauptgebäude mit 38 Wohnungen und Gewerbeflächen im Erdgeschoss ist mit etwa 23 Metern fast so hoch wie das benachbarte Hochhaus.
Rückwärtig ist es niedriger gestaffelt, um einen fließenderen Übergang zum zweiten Baukörper mit 25 Wohneinheiten zu schaffen. Gegenüber wird das dritte Haus mit sieben Wohnungen gebaut. Insgesamt, so Zimmermann, füge sich die Planung gut ein. Ein Ziel sei es, die optische Dominanz des Wohnhochhauses zu brechen und eine „Stadteingangssituation“ zu schaffen. Anfang 2016 sollen die Bauarbeiten beginnen und etwa zwei Jahre andauern.
Die immer wieder von Anwohnern geäußerten Befürchtung, dass nach der Fertigstellung Parkplätze sehr knapp werden könnten, teilt der Bauherr nicht: „Die Tiefgarage wird 72 Stellplätze für 70 Wohneinheiten bieten“, meint Paeschke. Seine Erfahrung zeige, dass Wohnungen in dem Segment vor allem von der „Generation 60 plus“ gekauft und gemietet würden. „Das sind in der Regel Haushalte, in denen es nur ein Auto gibt — und keine Kinder.“
Für den Uferbereich schwebt den Stadtplanern eine treppenartig angeordnete Promenade und ein ufernaher Gehweg vor. Hinzu kommt die Anlegestelle für bis zu 135 Meter lange Schiffe, die Anfang 2016 den Betrieb aufnehmen soll. Der Anleger wird von der Straße aus 70 Meter lang über die Böschung ins Wasser gebaut — mit schwimmenden Brückenelementen, die sich dem Wasserstand anpassen. Kosten: 1,2 Millionen Euro. Für die Umgestaltung der Promenade sind 1,58 Millionen Euro in den Haushalten für 2015 und 2016 veranschlagt. Zudem soll die Marienkapelle freigestellt durch eine sanftere Gestaltung der Höhenunterschiede vor Ort freigestellt werden.