So soll die Moschee aussehen

In einer Bürgerversammlung wurden die Pläne der Ditib-Gemeinde für die Moschee am Mona Mare vorgestellt.

Monheim. „Zwei mal die Sprungturmhöhe“. Auf diese einfache Formel brachte ein Bürger am Dienstagabend die Höhe, die einmal die zwei Minarette der neuen Osman-Gazi-Moschee an der Kurt-Schumacher-Straße erreichen werden. „Es soll ein repräsentatives, modernes Gebäude werden, wobei die Moschee als Hauptgebäude dominieren soll“, erklärte Architekt Abullah Baba bei der Bürgerversammlung im Ratssaal. Gemeindemitglieder stellten den Großteil der etwa 80 Zuhörer. Es gab auch einige kritische Anmerkungen.

Die Moschee wird laut Baba einen 300 Quadratmeter großen Gebetsraum für Männer und eine Empore für die Frauen beherbergen. Über dem quadratischen, nach Süd/Südost ausgerichteten Baukörper wölbt sich eine Kuppel, den Eingang flankieren zwei 22 Meter hohe Minarette. Das Gebäude nimmt die Flucht des benachbarten Allwetterbades auf und setzt sich nach Osten in einen Winkel mit Nebengebäuden und dreieckigem Innenhof fort. „Das wird ein Sozial- und Kommunikationsbereich, wobei aber die Geräuschemissionen absorbiert werden“, so Baba.

Der Nebenflügel soll Seminar- und Schulungsräume, ein Vereinslokal und ein Jugendcafé sowie drei kleine Läden aufnehmen. Aus den Mieteinnahmen will die Gemeinde die Betriebskosten bestreiten. Auf Wunsch der Stadt weist das Gebäude zur Ostseite nur Oberlichter auf, damit die Privatsphäre der Saunabesucher des Mona Mare nicht gestört wird.

Die Stadt hat auch aus den Erfahrungen an der Niederstraße gelernt. Deshalb muss die Ditib-Gemeinde 65 Stellplätze vorhalten, 43 auf dem eigenen Grundstück und 22 auf einer an der Ecke Köpenicker Straße/Heide gelegenen Fläche, die zwei Wohnungsgesellschaften gehört. Die Gemeinde nimmt das nur widerstrebend hin, denn „zwischen 8 und 12 Uhr ist außer dem Imam niemand in der Moschee“, so Baba. Den größten Ansturm erlebe die Moschee freitags zwischen 13 und 14 Uhr sowie zum Ramadanfest zwischen 7.30 und 8 Uhr morgens. Im Schnitt erschienen zehn bis 20 Männer zum Gebet.

Einige der Zuhörer stießen sich an der Höhe der Minarette: „Zu dominant“. „Wir haben die Höhe vertraglich auf 22 Meter begrenzt, angelehnt an die Höhe des Turmes von St. Johannes“, so Bürgermeister Daniel Zimmermann. Ein Gemeindemitglied wies darauf hin, dass ähnlich wie bei christlichen Kirchen der Turm ein Signal sei, „hier kannst du beten“. Eine Bürgerin verurteilte die räumliche Trennung der Gebetsräume, und dass die Frauen offenkundig auf die traditionelle Hausfrauenrolle festgelegt würden. „Wann kommen Sie endlich in unserem Kulturkreis an?“, fragte sie provokant.

Außerdem erregte der Umstand, dass sich ein Veranstaltungsraum im Keller befinde, ihr Misstrauen. Was dort genau veranstaltet werden solle, wusste auch Dialogbeauftragter Mohamed Adib noch nicht. „Wir haben noch nicht das volle Bild.“ Adib, der zuvor die prägende Rolle der Frauen in der Gemeinde hervorgehoben hatte, erklärte, dass diese völlig frei ihre Kurse planen könnten. Die geringe Größe des Gebetsraumes habe damit zu tun, dass Frauen die fünf Gebetszeiten nicht einhielten.

Auf die Frage, ob die Anwohner nun ständig Hupkonzerte in Zusammenhang mit Hochzeiten ertragen müssten, entgegnete Adib, Hupen sei keine explizit muslimische Tradition. Zimmermann wies darauf hin, dass noch ein Schallgutachten ausstünde. Die Bauzeit gab die Gemeinde mit zwei Jahren an: „Das wird ein Kraftakt“, so Adib.