Schüler brauchen mehr Platz
Nur am Gymnasium sinkt die Zahl der Anmeldungen. Dort gibt es genügend Räume.
Langenfeld. Die Zahl der Grundschüler steigt im kommenden Jahr erneut. Die neue Landesregierung hat signalisiert, dass sie wieder zum Abitur nach neun Jahren zurück will und fordert eine bessere Lehrer-Schüler-Relation. Auch die Inklusion fordere mehr Platz für Schüler und Flüchtlinge wollen auch lernen. Was tun? Fachbereichsleiter Ulrich Moenen hat den Politikern und Schulsprechern im Fachausschuss jetzt einen Zwischenbericht zur Lage an den Langenfelder Schulen präsentiert und Vorschläge gemacht, wie die Stadt die Raumnot in den Schulen beheben könnte. „Wir wollen die Schulen stärken. Und deshalb müssen wir dafür sorgen, dass auch das nötige Geld für Um- oder Anbauten vorhanden ist.“
Besonders eng wird es nach den Prognosen künftig an der Kopernikus-Realschule sowie an den beiden Gesamtschulen. Nur am Konrad-Adenauer-Gymnasium wird es luftiger. Dort haben für dieses Schuljahr 98 Eltern ihre Kinder angemeldet (Stand 4/2017). Im Schuljahr davor waren es noch 138. An Prisma- und Bettine-von-Arnim-Gesamtschule sind die Zahlen mit gut 100 Anmeldungen aktuell konstant, was sich aufgrund der genannten Entwicklungen aber schnell ändern kann.
Wurden in diesem Jahr 492 i-Dötze aufgenommen, so werden im kommenden Jahr 564 erwartet. Um zu verhindern, dass diese Schüler sich außerhalb Langenfelds eine Schule suchen müssen, will die Stadt aufrüsten. Der Anteil der Schüler, die in anderen Kommunen einen Platz suchen sei zwar auf 13 Prozent gesunken, soll aber weiter reduziert werden, so Moenen. Denn er will auch den Übergang von der Grund- zu weiterführenden Schulen besser planen können und allen Langenfelder Kindern einen Platz bieten. Dabei muss er auf die geschlossene Käthe-Kollwitz-Hauptschule sowie die 2018 schließenden Felix-Metzmacher-Hauptschule und Johann-Gutenberg-Realschule verzichten. Die Kopernikus-Realschule platzt aus allen Nähten, zumal sie einen ganzen Jahrgang vom Konrad-Adenauer-Gymnasium übernommen hat, das erstmals in diesem Jahr nur 20 Prozent Schüler in die Klasse 5 aufgenommen hat. 2008/09 waren es noch 30 Prozent.
Will man die Aufnahmekapazitäten erhöhen, müssten Schulen mehr Klassen bilden. Dazu hat Moenen vier Vorschläge erarbeitet. Je nach Bedarf könnte man die Zügigkeit der Prismaschule auf fünf statt vier Klassen pro Jahrgang erhöhen, am Gymnasium sind nicht nur fünf, sondern sechs statt vier denkbar. Moenen will dies in mehreren Schritten umsetzen. Auch die ehemalige Pestalozzi-Schule könnte aus seiner Sicht genutzt werden. Statt das Gebäude abzureißen und das Grundstück für Wohnungsbau zu verkaufen, soll dieser Schulstandort nun erhalten werden. Konkrete Pläne und die endgültigen Anmeldezahlen will er im Schulausschuss im November vorlegen. Er machte deutlich, dass er keine Provisorien installieren möchte, sondern stattdessen Konstanz bei der Schülerzahl fördern will. „Deshalb müssen alle Schulen gleich gut ausgestattet werden — ein Grundsatz, der angesichts der hohen Investitionen in die Prismaschule in Schieflage geraten war.
Rolf Schlierkamp, Leiter einer Hauptschule in Haan, warb dafür, Langenfelder Hauptschülern wie geplant an der Prismaschule einen Platz zu geben. Es könne nicht sein, dass ein Langenfelder Kind bis Haan fahren müsste. Auf offene Ohren stieß er bei FDP-Sprecher Frank Noack. „Das ist ein No-Go, dass unsere Schüler bis Haan fahren müssen.“ Kopernikus-Schulleiter Frank Theis drängte auf schnelle Entscheidungen. Ihm fehlt die Aufnahmekapazität. Schon jetzt würden 30 bis 31 Kinder in einer Klasse unterrichtet.