So viele Arbeitsplätze gab’s noch nie

In Langenfeld gibt es laut Statistik aktuell 27 818 Arbeitsplätze und viele Einpendler. In Monheim gibt es 13 764 Jobs und mehr Auspendler.

Foto: Matzerath

Langenfeld/Monheim. Die Wirtschaft brummt in den beiden schuldenfreien Städten: Nie gab es mehr Arbeitsplätze in Langenfeld und Monheim. Das geht aus einer jetzt vorgelegten Statistik von IT-NRW hervor. Demnach waren zum Stichtag 30. September vergangenen Jahres in Langenfeld 27 818 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, in Monheim 13 764.

Langenfelds Bürgermeister Frank Schneider (CDU) bezeichnete diesen Stellenzuwachs als „weitere Bestätigung für die städtische Wirtschaftspolitik und -förderung“, nachdem erst kürzlich „unerwartet hohe Gewerbesteuereinnahmen fürs laufende Jahr verkündet wurden“; nämlich 65 statt 50 Millionen Euro.

Letztere sprudeln in Monheim noch weitaus üppiger, nachdem vor fünfeinhalb Jahren der Gewerbesteuersatz erstmals und danach immer weiter auf landesweit einmalig niedrige 260 Punkte gesenkt worden war. Seither siedelten sich viele neue Unternehmen an und bescherten der Stadt Monheim allein im vergangenen Jahr Gewerbesteuereinnahmen in Höhe von 277,3 Millionen Euro. Mit Blick auf die jetzt vorgelegten Beschäftigtenzahlen ballt Monheims Bürgermeister Daniel Zimmermann (Peto) die Faust: „Dieser Zuwachs von etwa 3000 Jobs in Monheim seit der ersten Steuersenkung 2012 straft all diejenigen Lügen, die behaupten, wir hätten damit nur Briefkastenfirmen hierher geholt.“ Gleichwohl kommen solche in der Steueroase Monheim eingerichteten Investmentfirmen sowie Tochterunternehmen namhafter Konzerne noch dazu.

Tatsächlich haben aber zugezogene Unternehmen Monheim neben Einnahmen und Wohlstand auch viele Jobs beschert. Laut Wirtschaftsförderer Christoph Hahn siedelten sich zuletzt an: die Oxea GmbH (etwa 110 Beschäftigte in Monheim); United Parcel Service LLC & Co. OHG (etwa 60 Jobs); die WCL Reederei Agentur GmbH (circa 20 Jobs); und die SZ Kälte- und Klimaanlagen GmbH (circa 20 Jobs). „Wir sind froh und glücklich über diese vielen zusätzlichen Arbeitsplätze in Monheim“, sagt Zimmermann.

Weil laut Statistik von IT.NRW aber Monheim einen Auspendlerüberschuss von etwa 3000 aufweist, strebe die städtische Wirtschaftsförderung für die kommenden Jahre einen Zuwachs um weitere 2000 Arbeitsstätten in Monheim an. „Der Rheinpark ist gut belegt. Für die letzten drei verfügbaren Flächen gibt es Interessenten, die wir in Kürze benennen. Deshalb wollen wir jetzt vor allem im Stadtsüden weitere Firmen ansiedeln.“ Wie berichtet, plant die Stadtentwicklungsgesellschaft, eine Tochter der Stadt Monheim, den von der Firma UCB Pharma GmbH betriebenen „Creative Campus Monheim“ mit allen aufstehenden Gebäuden zu übernehmen. Dem Vernehmen nach beträgt der angebotene Kaufpreis für das sechs Hektar große Areal rund 24,5 Millionen Euro.

In Langenfeld belegt ein Einpendlerüberschuss von etwa 3800 Berufspendlern die Standortstärke. Wirtschaftsförderin Heike Schönfelder verweist auf mehrere Neuansiedlungen kleinerer Unternehmen im Bürokomplex an der Elisabeth-Selbert-Straße. Zudem sei nach dem Wegzug von Lanxess der Business-Park Katzberg wieder komplett belegt. „Dort haben sich zuletzt Emerson Process Management aus Haan, Eastman Chemical aus Köln und der Aescologic-Fachhandel für Arztbedarf aus Leverkusen niedergelassen“, sagt Schönfelder. „Allein diese drei Neuansiedlungen stehen für knapp 300 Mitarbeiter.“

Flächen für weitere Firmenzuzüge gibt es in den Langenfelder Gewerbegebieten Am Solpert und Reusrath Nord-West.