Monheim Soldaten sammeln für Grabpflege
Für den Volksbund sammelte Harald Wegener, Standortältester der Waldkaserne in Hilden, in Monheim.
Monheim. Ein Hauptfeldwebel vom zweiten Hildener Feldjägerregiment rappelt vor dem Monheimer Rathauscenter mit der Sammelbüchse. Der 39-Jähre bittet Passanten um eine Spende für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Zwar hasten viele eilig vorbei, doch es sind gerade ältere Menschen wie Roland Schmitz, die stehen bleiben und in ihrem Portemonai nach Kleingeld kramen. „Es ist mir ein Bedürfnis, für den Erhalt der Kriegsgräber zu spenden“, sagt der 64-Jährige. „Ich habe selber gedient und weiß, worum es geht“, fügt er leise. Die Erinnerung schafft sich Raum. Tränen steigen ihm in die Augen.
Acht Helfer waren mit Sammelbüchsen unterwegs
Gestern waren acht Helfer um Oberst Harald Wegener, Kommandeur des zweiten Feldjägerregiments aus Hilden in der Monheimer Innenstadt mit Sammeldosen unterwegs. In Zeiten, in den Krieg und Gewalt in vielen Teilen der Welt die Nachrichten bestimmen, ist es keine leichte Aufgabe, Spenden für den Volksbund zu sammeln. Der Verein kümmert sich um die Gräber deutscher Soldaten aus beiden Weltkriege im Ausland. Eine Generation, die noch direkte Erinnerung an diese Zeit vor rund 70 Jahren hat, gibt es kaum noch. Und trotzdem seien es die persönlichen Schicksale, die Menschen auch heute noch veranlassten, Geld für die Arbeit des Volksbundes zu spenden, sagt der 47-Jährige. Die Beträge bei den Haus- und Straßensammlungen lägen jeweils zwischen 50 Cent und zehn Euro. Diskussionen über den Sinn der Bundeswehr würden hingegen ehr selten geführt. Und so kommen die Passanten immer wieder von selber auf die Sammler zu; viele suchen das Gespräch. Sie erinnern sich an den Vater, Onkel oder andere Verwandte, die in der Kriegsgefangenschaft und im Schützengraben gestorben sind.
Hat die Unterstützung des VDK durch die Soldaten der Hildener Waldkaserne in Monheim langjähriger Tradition, ist Unteroffizier Marie Luise Lenz (26) zum ersten Mal dabei. „Ich rechne damit, dass uns viele helfen wollen und wir wahrgenommen werden“, sagt die junge Frau, bevor sie sich ihr rotes Barrett aufsetzt und losmarschiert.
Der Bürgermeister hat die Soldaten zum Frühstück empfangen
„Vielen ist es wichtig, einen Gesprächspartner zu finden“, erlebt Stabsunteroffizier Daniel Balder. Die Uniform sei da die direkte Verbindung und erleichtere eine Kontaktaufnahme, glaubt der 25-Jährige.
Bürgermeister Daniel Zimmermann hatte die Soldaten vor ihrer Aussendung bei einem Frühstück im Rathaus begrüßt. Am kommenden Mittwoch sind sie mit ihren Büchsen in Baumberg unterwegs. Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge wird auch in Langenfeld von den Soldaten der Waldkaserne unterstützt. An den beiden kommenden Freitagen, 4. und 11. November, sind sie vormittags in der Fußgängerzone unterwegs. Und sie unterhalten einen Infostand auf dem Wochenmarkt. Außerdem bitten sie an drei Terminen an Langenfelder Haustüren um Geld: am 8., 15. und 18. November.