Sperrung - Hochwasserschutz entlang der Rheinuferstraße
Für 4,2 Millionen Euro soll nun auch das Hochwasser entlang der Rheinuferstraße bekämpft werden. Das bedeutet, dass die Trasse nach Hitdorf über Monate gesperrt sein wird.
Monheim. Deichbau im Monheimer Süden entlang der Rheinuferstraße — das wurde im Rahmen der Haushaltsberatungen kurz thematisiert, aber nicht weiter diskutiert. Es gibt einen Planungsauftrag aus der Politik an die Stadtverwaltung. Und die plant — und zwar kräftig. Sollte der Rat zustimmen, und das ist angesichts des erwünschten Hochwasserschutzes wahrscheinlich, dann wird die Rheinuferstraße von der Einmündung Industriestraße bis zur Gastronomie „Virginia“ ein völlig neues Gesicht erhalten.
„Es ist die letzte Flanke, die wir bieten. Der Bereich läuft bei Hochwasser zwar sehr spät voll. Aber die Gefahr ist da“, sagt Andreas Apsel, zuständiger Bereichsleiter im Rathaus. Sein Mitarbeiter Rainer Fester, federführend in Sachen Deichbau, erinnert sich: „1995 war die Straße das letzte Mal geflutet. Aber das kann natürlich immer wieder passieren.“
Damit genau das nicht mehr geschieht, wird wahrscheinlich von April bis November 2014 gebaut. Die Rheinuferstraße ist dann hinter der Industriestraße in Richtung Hitdorf bis zum „Virginia“ komplett gesperrt. Und wenn die Deicharbeiten beendet sind, geht die Sperrung weiter. Denn dann soll die Fahrbahndecke der Landstraße von Straßen NRW saniert werden.
Kalkulierte 4,2 Millionen Euro wird der Deichbau kosten. 840 000 Euro trägt die Stadt, den Rest das Land. Die Bezirksregierung muss noch genehmigen. Die Anträge werden im nächsten Jahr gestellt. Und bei grünem Licht geht es in die Vollen.
Nicht weniger als 500 Meter Spundwand aus Stahl sollen in den Boden gerammt werden. Sie ragen dann zwischen einem und maximal 2,20 Meter in die Höhe. Das geschieht nicht nur entlang der Rheinuferstraße. In Höhe des Parkplatzes des „Virginia“ wird für die Straße ein Flutungstor installiert. Das schließt bei Hochwassergefahr. Die Spundwand geht dann weiter bis zu den Gleisen am Heerweg und verläuft ein Stück parallel dazu in Richtung Hitdorf.
Das alles geschieht ausschließlich auf Monheimer Stadtgebiet. Denn Leverkusen beteiligt sich nicht an dem Bauwerk. „Wir haben angefragt, ob eine Kooperation nicht sinnvoll wäre. Aber die Stadt Leverkusen sah das anders. Also machen wir es jetzt allein und nur für uns“, sagt Fester.
Dadurch, dass Leverkusen kein Interesse an der Kooperation hat, kann es zu einer kuriosen Situation kommen: Die Stadtgrenzen gehen durch die Mitte des Parkplatzes des „Virginia“. Bei Hochwasser ist die Monheimer Seite weiterhin benutzbar, denn auch dort wird ein Flutungstor installiert. Die Leverkusener Hälfte säuft ab.
Mitarbeiter der Unternehmen wie Seyfert oder Uniferm an der Industriestraße, die aus Richtung Hitdorf kommen, werden während des Baus Umwege über die Alfred-Nobel-Straße in Kauf nehmen müssen. „Aber der Hochwasserschutz und die dringend notwendige Sanierung der Straße sind wichtig“, sagt Andre Lucas, Betriebsleiter bei Seyfert.