Stadt Monheim sucht Tageseltern für neue Kinder-Pflegestelle

Monheim. Der Bedarf an Kitaplätzen in Monheim wächst beständig. Die Zahl der Kinder von null bis sechs Jahren ist von 2010 bis 2017 von 2142 auf 2437 gestiegen. Auch die Zahl der Zuzüge und Geburten werde weiter wachsen, prognostiziert Bereichsleiterin Simone Feldmann im jüngsten Ausschuss für Jugend und Schule.

Foto: Matzerath

Deshalb wolle man künftig auch Tageseltern stärker unterstützen. Denn bis zur Fertigstellung der ersten von insgesamt zehn geplanten Kitas wird es noch dauern. Eine entsprechende Satzungsänderung für die Tagespflege hat der Rat bereits im Dezember beschlossen, seit Januar ist sie gültig.

Danach können Tageseltern, die selbst nicht über ausreichend große Räume verfügen, um mehrere Kinder zu betreuen, einen Zuschuss bei der Anmietung von Räumen für eine Großtagespflegestelle beantragen. „So können sich mehrere Tageseltern in angemieteten Räumen zusammentun“, sagt Feldmann. Die erste so geförderte Pflegestelle wird voraussichtlich in zwei Monaten im Haus der Chancen eröffnen. „Die Verträge müssen noch ausgehandelt werden.“ Neun Kinder, betreut von zwei Tageseltern, sollen dort Platz finden. „Die Räume der ehemaligen Tagesgruppe sind groß genug. Und es gibt einen Garten“, beschreibt die Bereichsleiterin. Darüber hinaus soll auch die Fachstelle für Tagespflege ins Erdgeschoss einziehen.

Um sicherzustellen, dass es sowohl in den Kitas als auch bei der Tagespflege künftig ausreichend Personal gibt, startet die Stadt dazu eine Fachkräfte-Kampagne. Mit allen Trägern von Kindertageseinrichtungen hat die Stadt Eckpunkte vereinbart. Alle Kitas werden sich an einem Ausbildungspakt beteiligen. Sie verpflichten sich, an berufsvorbereitenden Projekten in den weiterführenden Schulen mitzuarbeiten. Trägerübergreifend wird es auf der Berufs-Orientierungsbörse (BOB) in Langenfeld (16. Mai) einen gemeinsamen Stand geben. Die erste BOB-Tour startet deshalb in einer Monheimer Kita. Werbeflyer mit Titeln wie „Monheims Kita-Teams suchen Verstärkung“ sollen an den umliegenden Fachschulen ausgelegt werden. Der Flyer „Bewerben sie sich für den Zukunftsberuf Erzieher“ wird von der Arbeitsagentur im Kreis ausgegeben.

Derzeit gibt es 38 Tageseltern in Monheim. Sie bekommen je nach Berufserfahrung zwischen 5,10 und 5,60 Euro pro Stunde und pro Kind sowie einen Teil der Sozialversicherungsbeiträge vergütet. Darüber hinaus haben sie Anspruch auf sechs Wochen Urlaub im Jahr. „Damit liegen wir kreisweit im Spitzenbereich“, sagt Feldmann. „Ständige Qualifizierungen sind darüber hinaus für Tageseltern ein Muss“, sagt Feldmann. Dabei legt die Stadt auch Wert auf gesunde Ernährung. Die Stelle für einen neuen Mitarbeiter, der sich stadtweit um die Ernährung in Kitas, Großtagespflegestellen und Schulen kümmern soll, wird gerade ausgeschrieben. Sie ist im Bereich Schule und Sport angesiedelt. „Der Mitarbeiter soll sich zur Hälfte um die Mensen kümmern und ist außerdem für das Qualitätsmanagement zuständig“, so Feldmann.